[Gelesen] Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe

Rezensionsexemplar | Listen sind eine großartige Sache, nicht? Man kann zu allen möglichen Themen Listen schreiben, sei es die Bücher, die man am liebsten mag, die besten Restaurants, die man bisher besucht hat, welche Lieder am besten für unter der Dusche sind und und und. Die wohl am meisten geschriebene Liste ist dabei wohl die to-do Liste. Was gilt es noch alles zu erledigen? Welche Punkte kann man bereits abhaken? Die Protagonistin aus Kasie Wests Roman Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe schreibt sich eine ganz besondere Liste: Anhand ihrer Herzensliste möchte Abby Eigenschaften ihrer Freunde und Verwandten lernen um innerlich zu wachsen, damit ihre Kunstwerke mehr Tiefe und Herz erhalten. Dabei wirbeln die zehn Herausforderungen ihr Leben vielleicht aber mehr durcheinander als geplant…

Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe

Abby malt seit sie denken kann, und möchte an einem speziellen Winterprogramm teilnehmen, welches sich nebenbei auch gut auf einer späteren College-Bewerbung machen würde. Leider gehört zu den Voraussetzungen aber, dass man schon mal ausgestellt und ein Kunstwerk verkauft hat – und beides kann Abby nicht vorweisen. Sie stellt sich zwar für eine Ausstellung vor, aber wird abgelehnt, da es ihren Werken an Herz fehlt. Wie also rasch im Laufe des Sommers sein Herz finden? Die vermeintliche Lösung: Abby stellt eine Herzensliste mit zehn Punkten zusammen, die sie zusammen mit ihrem besten Freund Cooper abarbeiten mag.


Die Herzensliste

  • Sich vor jemanden behaupten
  • Ein wirklich altes Buch lesen
  • Tue fünf Dinge, die du noch nie getan hast
  • Etwas über die Geschichte eines fremden Menschen erfahren
  • Etwas Gutes tun (→ „Wohltätigkeit“)
  • Eine Angst überwinden bzw. sich einer Angst stellen
  • Eine schlechte Angewohnheit aufgeben
  • Sich verlieben
  • Sich das Herz brechen lassen
  • Sehen, wie Leben entsteht

Zwei der Punkte lassen es dabei bereits erahnen: Die Herzensliste hat auch mit der Liebe zu tun, und da ist vor allem Cooper ein wunder Punkt für Abby. Beste Freunde seit einer Ewigkeit ist ihr Liebesgeständnis vor einem Jahr bei ihm eher als Witz angekommen… und Abby hat das Thema seitdem nicht mehr angeschnitten. Blöd nur, dass die Gefühle immer noch da sind, Cooper sich vielleicht gerade in jemand anderen verliebt und die anderen Personen aus ihrem Freundeskreis die Sommerferien über nicht in der Stadt, geschweige denn überhaupt im Land sind.

Das Buch braucht etwas, bis es in Gang kommt und Abby ihre Liste erstellt hat: Dank dem Klappentext weiß man als Leser einfach, dass dies kommt und Kasie West hätte diesen Abschnitt gerne etwas straffen können. Man schließt allerdings direkt von Anfang an die Charaktere ins Herz – vor allem Abbys grummeliger, wie sie stark zum Sarkasmus neigender Großvater ist einfach nur herrlich! Die Charaktere und ihre tollen Dialoge machen die Geschichte eh erst so richtig aus, den die Handlung selbst ist recht simpel und der Weg zum unweigerlichen Happy End ist das eigentliche Ziel. Ich war immer wieder gespannt darauf, wie Abby den nächsten Punkt auf ihrer Liste angeht und welche neuen Erfahrungen sie so macht. Mein Highlight war dabei definitiv das Spa, wobei ich auch furchtbar gerne den besonderen Garten im Buch besuchen würde.

Theoretisch ist Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe die perfekte zuckersüße  sommerliche Liebesgeschichte, die an einigen Stellen auch mal ernste Töne anschlägt. So leidet Abbys Mutter zum Beispiel unter einer Angststörung, während der Vater sich in einem Auslandseinsatz befindet und nur sporadisch über Videoanrufe mit der Familie in Verbindung steht. Gerade ersteres fand ich eine interessante Nebenhandlung, da es auf den zweiten Blick doch einen großen Einfluss auf Abby und ihr Handeln hat, und mir noch nicht so häufig in Büchern begegnet ist. So richtig Probleme hatte ich bei diesem Buch nur mit der Erzählweise. Kasie West nimmt sich viel Zeit, um das Grundproblem einzuführen und dem Leser die Charaktere vorzustellen, und diese Zeit fällt hinten raus wieder. So gibt es eine Reihe abgearbeiteter Punkte auf der Herzensliste, von denen wir nur im Nebensatz erfahren… und davon hätte ich dann doch lieber mehr gelesen. Nichtsdestotrotz habe ich aber gerne mit Abby und Cooper mitgezittert, und mag furchtbar gerne jetzt noch mehr von der Autorin lesen.


Weitere Eindrücke zum Buch findet Ihr bei Manjas Bücherregal, Bienes Bücher und The Beauty and the Book.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

HARDCOVER: 352 SEITEN | ORIGINALTITEL: LOVE, LIFE AND THE LIST | EINZELBAND | ÜBERSETZT AUS DEM ENGLISCHEN VON NIKOLAS SCHMIDT | VERLAG: HARPERCOLLINS YA! (05.11.2018) | ISBN: 978-3959672498 | HARPERCOLLINS HAT MIR FREUNDLICHERWEISE EIN REZENSIONSEXEMPLAR ZUR VERFÜGUNG GESTELLT, WAS MEINE MEINUNG ALLERDINGS NICHT BEEINFLUSST. | MEINE BEWERTUNG: 4/5

 

2 Gedanken zu “[Gelesen] Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe

    • Ich danke dir! Zwar mach ich mir nicht wirklich was aus dem Tag, aber es war einfach die perfekte Gelegenheit für die Rezension zu einer Liebesgeschichte :3 Und stimmt, das Cover ist wirklich sehr schön geraten! Vor allem dieses Collagenhafte und die integrierte Liste finde ich gelungen.

      Hab ein schönes Wochenende ♥

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