Fantasy trifft auf Musical trifft auf Mittelaltermusik – so oder so ähnlich könnte man herunterbrechen, was man sich unter einem Fantastical vorstellen kann. Ursprünglich als Bühnenperformance inszeniert, erzählt das Fantastical Der Fluch des Drachen nach einer Geschichte von Markus Heitz vom Schmied Adamas, welcher unfreiwillig in ein Abenteuer um Drachen, Ehre, Treue, Verrat und Macht hineingerät. Musikalisch ergänzt wird die Handlung dabei durch Corvus Corax und den Gästen Faun, Alea von Saltatio Mortis, Holly von Letzte Instanz und weiteren.
Ich liebe Mittelaltermusik und war eher zufällig über das Lied Wild und frei gestolpert, was mich dann zu Der Fluch des Drachen in seiner Gesamtheit geführt hat. Mir gefällt dieses Lied im Rückblick immer noch am besten, da es auf der einen Seite sehr gut alleine bestehen kann, auf der anderen Seite aber neugierig auf die restliche Geschichte macht.
Trackliste des Musikalbums
1. Nimmer mehr (Die Ballade von Adamas) 2. Gesegnet und hoch geachtet (Der Song von Shigeru) 3. Die sieben Aufgaben 4. Wann werd‘ ich frei sein (Leandras Lied) 5. Werd‘ keinen verschonen (Der Song von Alchemos) 6. Wild und frei (die Hexe Runa) 7. Lied der Liebe (Runa, Adamas & Leander) 8. Ein stolzer mächtiger Krieger (Leanders Song) 9. Das Reich wird mein für alle Zeit (die Prinzessin und der König) 10. Hab so geliebt (Lied des Feindes) 11. Kommt herbei und feiert mit
Der Fluch des Drachen ist als Bühnenperformance konzipiert, was man beim Anhören nicht vergessen darf. Zwar ist das Hörbuch gut aufbereitet und erzählt die ganze Geschichte, aber einige Elemente können beim Anhören in den eigenen vier Wänden etwas… plump wirken. Adamas‘ Geschichte ist ein recht simples Fantasy-Abenteuer, welches sich einiger Stereotypen und Klischees bedient, um in relativ kurzer Zeit erzählt werden zu können. Ebenso werden einige der wichtigsten Charakter in spezifischen Liedern noch einmal vorgestellt, was teilweise etwas gedoppelt wirkt – schließlich hat der Erzähler doch gerade schon diesen vorgestellt. Die Lieder unterstreichen dabei aber noch mal einige zusätzliche Aspekte, sodass man die Charaktere und ihre Motivationen besser nachvollziehen kann. Zudem werden die Lieder immer wieder im Verlauf der Geschichte angespielt, wenn die Charaktere erneut auftauchen, sodass man durch sie gut den Überblick über’s Ensemble behalten kann. Denn gerade, wenn zwischen den verschiedenen Schauplätzen hin und her springt, kann es doch beim bloßen Zuhören etwas verwirren.
Ich bin wild und frei, was ist schon dabei? Leb ein Hexenleben, das ist mein ganzes Streben. Ich bin wild und frei, es ist mir einerlei – was würden andre geben, hätten sie mein Leben?! | aus Wild und frei (die Hexe Runa)
Für das musikalische Wohl sorgen Corvus Corax und ihre Gäste so gut, dass alle Lieder zum immer wieder anhören einladen. Viele Textzeilen bleiben direkt im Kopf, während die Melodien großes Ohrwurm Potential haben. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würde ich die Bühnenshow ebenfalls noch gerne sehen wollen – bis dahin muss das Musikalbum herhalten. Wer Mittelaltermusik und Musicals mag, kommt mit Der Fluch des Drachen voll auf seine Kosten, und ich hätte große Lust auf weitere Fantastical hiernach! Außerdem… Drachen gehen doch einfach immer, nicht?
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Tolles Beitragsbild! 🙂
Vielen Dank! 🙂