
Über manche Büchern möchte ich gerne etwas schreiben, aber es reicht nicht für eine ganze Besprechung. Dafür gibt es die Eindrücke, in denen ich ganz kurz auf die gelesenen Titel eingehen kann.
Dennis Lehane: Shutter Island
Anzeige | Taschenbuch: 417 Seiten | Originaltitel: Shutter Island | Aus dem Englischen übersetzt von Steffen Jacobs | Verlag: Diogenes (25.11.2015) | ISBN: 978-3257243352 | Meine Bewertung: 4/5
„Liebling, warum bist du ganz nass?“
Die Verfilmung von Shutter Island habe ich bereits mehrfach gesehen, und war eher zufällig darüber gestolpert, dass es auch eine Buchvorlage gibt. Die Geschichte wird aus der Sicht von Edward Daniels erzählt, sodass man viel mehr über seine Gedankenwelt und Erlebnisse erfährt, was mir gut gefallen hat. Dadurch werden auch einige Szenen des Films klarer, wobei ich das Ende in der Verfilmung doch etwas gelungener finde.
Lygia Day Peñaflor: All of This Is True
Anzeige | Ungekürztes Hörbuch: 7 Std. und 54 Min. | Verlag: HarperAudio (18.09.2018) | ASIN: B07DTYRCZ5 | Das Buch ist auf Deutsch unter All of this is true: Ruhm kann deutlich sein bei Arena erschienen | Meine Bewertung: 2/5
„I just read that it only takes 5% of the group to influence the whole crowd. Everyone else just follows along.“
Eine Gruppe Jugendlicher freundet sich mit der Autorin ihres Lieblingsbuches an, wird selbst zur Inspiration und alles geht furchtbar schief: All of This Is True ist wie ein Unfall, bei dem man nicht wegsehen bzw. in meinem Fall weghören kann. Keiner der Charaktere ist sympatisch, alle machen furchtbare Dinge oder haben verkorkste Ansichten, und die große Enthüllung ist eigentlich ein Witz… das Buch regt aber durchaus zum Nachdenken an, und wäre perfekt für eine Diskussion über Themen wie Social Media, Ruhm, Vergebung oder Verantwortung geeignet. Da verzeiht man auch ein paar Logikfehler und den teils schwachen Schreibstil.
Paulo Coelho: Die Spionin
Anzeige | Gebundenes Buch: 192 Seiten | Verlag: Diogenes (23.11.2016) | ISBN: 978-3257069778 | Meine Bewertung: 2/5
„Ich bin eine Frau, die im falschen Jahrhundert geboren wurde. Ich weiß nicht, ob sich in der Zukunft jemand an mich erinnern wird, aber wenn doch, dann möchte ich nicht als Opfer gesehen werden, sondern als eine Frau, die mutig ihren Weg gegangen ist und furchtlos den Preis dafür gezahlt hat.“
Mata Hari ist ein Mythos, und ich war gespannt, wie sich Coelho ihr in seinem fiktiven Brief, den sie aus dem Gefängnis schreibt, annähert. Dieses Stilmittel war jedoch eines meiner größten Probleme: So schreibt einfach niemand Briefe. Und je näher man an den möglichen Zeitpunkt der Spionage kommt, desto grobmaschiger wird die Erzählung. Zwar gibt es im Anhang noch ein wenig Zusatzmaterial, aber gefühlt weiß ich nach der Lektüre kaum mehr über diese Frau als zuvor.
Ottessa Moshfegh: My Year of Rest and Relaxation
Anzeige | Taschenbuch: 304 Seiten | Verlag: Jonathan Cape (12.07.2018) | ISBN: 978-1787330412 | Meine Bewertung: 2/5
„For a moment I felt joyful, and then I felt completely exhausted.“
My Year of Rest and Relaxation ist wie ein Art House Film: Der Roman regt zum Denken an, ist dabei aber nicht wirklich unterhaltsam. Die namenlose Protagonistin war furchtbar anstrengend (alle Charaktere waren das?!), nur irgendwie mag man einfach herausfinden, wie dieses Jahr enden wird… und die letzten Seiten klingen dann richtig stark nach. Allein dieses eine Bild, dass die Autorin anspricht, will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Auf die teils ordinären Beschreibungen hätte ich allerdings gut verzichten können, und da die Protagonistin nun mal Dreiviertel der Zeit mit irgendwelchen Mitteln sich selbst ruhig stellt passiert kaum nennenswertes.