Eindrücke | A Winter’s Promise, Rebecca, Wilder Girls, Ashes and Souls

eindruck-november-2019

Über manche Büchern möchte ich gerne etwas schreiben, aber es reicht nicht für eine ganze Besprechung. Dafür gibt es die Eindrücke, in denen ich ganz kurz auf die gelesenen Titel eingehen kann.

„“I know nothing more,“ Ophelia replied gently, „except that, according to Mom, he’s a good match. I don’t know his name, I’ve never seen his face.““

In seinem Kern dreht sich A Winter’s Promise darum, dass Ophelia mit einem Mann vom anderen Ende der Welt verlobt wird, in seine Heimat kommt und diese das feindlichste Terrain überhaupt ist. Der Weltenbau sowie Ophelias‘ Gabe mochte ich, ebenso die leicht angedeutete Liebesgeschichte, aber die allgemeine Begeisterung für diesen Reihenauftakt erschließt sich mir leider nicht: Wirklich alle Charaktere sind furchtbar anstrengend und kaum zu ertragen, was selbst die Scharade in Clairdelune nicht wett machen kann.

„Ich würde von Rebecca niemals loskommen. Rebecca, immer Rebecca. Sie war stärker als ich.“

Die namenlose Protagonistin heiratet relativ überstürzt den Witwer Maxime de Winter, und von Beginn an steht diese Ehe unter keinem guten Stern: Ständig wird sie mit der ersten Ehefrau Rebecca verglichen, und die neue Rolle als Ehefrau sowie das Herrenhaus drohen sie zu erdrücken. Es gibt jede Menge Drama und einen Mord, den es zu klären gilt, was eigentlich spannend sein müsste, hier aber irgendwie nie so richtig in die Gänge kommt. Da hilft es leider auch nicht, dass die Protagonistin so leichtgläubig und naiv ist, dass sie in wirklich jede Falle nebst Fettnäpfchen mit Karacho rein läuft. Was du Maurier allerdings gut hin bekommt, ist die Stimmung und das Gefühl allgemeiner Beklemmung. Dazu ist der erste Satz dieser Geschichte einfach wunderschön!

Rory Power: Wilder Girls
Anzeige | eBook: 348 Seiten | Verlag: Delacorte Press (09.07.2019) | ASIN: B07JD12NM7 | Meine Bewertung: 2/5

„There’s no room to feel bad. If I feel that, I have to feel everything else.„

Herr der Fliegen, aber mit Mädchen und Feminismus? Wie gut klingt das bitte?! Eine Mädchenschule auf einer Insel wird unter Quarantäne gestellt, als dort eine merkwürdige Krankheit ausbricht – achtzehn Monate später ist der Großteil der Lehrer und Mädchen tot, eine Heilung immer noch nicht in Sicht. Hetty und die restlichen Überlebenden müssen das beste aus der Situation machen, und das ganze Buch über kommen immer mehr und mehr Fragen auf. Wirkliche Antworten liefert Power allerdings nicht, und der Höhepunkt und Schluss kommen gefühlt viel zu schnell. Nachdem letzten Abschnitt weiß ich immer noch nicht, was ich aus der Geschichte mitnehmen soll, und das offene Ende macht es eher schlimmer als besser.

Ava Reed: Ashes and Souls – Schwingen aus Rauch und Gold
Anzeige | Gebundene Ausgabe: 384 Seiten | Verlag: Loewe (18.09.2019) | ISBN: 978-3743202511 | Meine Bewertung: 2/5

„Seine Unsicherheit war beinah so greifbar, dass Mila glaubte, es wäre ihre eigene.“

Ein Mädchen, welches den Tod vorhersehen kann, ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, dazu Prag als Handlungsort… all das klang super vielversprechend, und so musste Ashes and Souls gelesen werden. Leider hatte ich hier ein ähnliches Problem wie bei Licht und Schatten von Zoran Drvenkar: Es gibt tolle Ideen, die aber zu wenig erläutert werden, und die Handlung wird trotz der Geschehnisse recht kindlich gehalten. Dazu sind hier so viele Bausteine aus Geschichten verbaut worden, die ich bereits kenne, dass es mich kaum fesseln oder überraschen konnte. Und gerade, wenn es allmählich gut wird, endet dieser Band auch schon…