Bösewichte im Doppelpack: Vicious und Vengeful von V. E. Schwab

Gut fünf Jahre ist es her, seit dem ich Vicious zum ersten Mal gelesen habe, und Schwab ist allmählich zu einer echten Größe im Fantasy-Bereich geworden, deren Bücher ich sehr schätze. Als die Fortsetzung zu Vicious angekündigt wurde, war ich dementsprechend gespannt – und nach längerem hin und her habe ich jetzt endlich die Zeit gefunden beide Bücher nacheinander zu lesen. Dabei ist der Ansatz wirklich gut, nur die Umsetzungen hapert teilweise…

V.E. Schwab: Villains Series

Boshaft und Außergewöhnlich

Victor und Eli sind Medizinstudenten, die auf die glorreiche Idee kommen Nahtoderfahrungen zu machen, um eventuell so an außergewöhnliche Fähigkeiten zu kommen. Gesagt, getan und obwohl jede Menge schief geht, erlebt man als Leser ihren Weg zu sogenannten EOs als auch was zehn Jahre später in ihrem Leben geschieht. Wer ist hier gut, wer böse und gibt es überhaupt so eine klare Einteilung sind die Fragen, die immer wieder durchscheinen – und vermutlich der Aspekt, der mir am meisten gefällt. Beide Männer sind Antihelden mit fragwürdigen Motivationen und noch fragwürdigeren Handlungen, und der unweigerliche Showdown der Beiden gepaart mit kurzen Kapiteln lässt einen nur so durch das Buch fliegen.

„You make cheating death sound so simple.“
„We do seem awfully good at it,“ said Victor cheerfully. | Vicious, S. 317

Teilweise war es mir dann aber doch zu viel hin und her Gespringe zwischen den Zeitebenen, vor allem, da mir der Handlungsstrang an der Uni doch etwas besser als der andere gefallen hat. Der angekündigte Höhepunkt ist schneller vorbei als er eigentlich da ist, und an einigen Stellen wirkt gerade der Dialog etwas hölzern. Dafür findet Schwab aber den perfekten Schlusspunkt, und das Buch kann gut als Einzelband stehen bleiben.


Rachsüchtig und öde

Fünf Jahre nach der Erstveröffentlichung von Vicious kam Vengeful heraus – und in der fiktiven Welt um Merit sind ebenfalls fünf Jahre vergangen. Ein cooles, kleines Meta-Detail! Und eigentlich fängt die Geschichte auch ziemlich grandios an mit einer neuen Protagonisten, neuen Kräften und einem Hauch Mafia-Untergrund-Machtkampf – nur leider kann Schwab die alten Geister Eli und Victor nicht ruhen lassen. Die neuen Charaktere werden recht fix an den Rand gedrängt, und die alten Kontrahenten treten wieder auf und wieder findet sich im Kern das gleiche Konstrukt wie im ersten Band: Das Gespringe zwischen den Zeitebenen, ein Höhepunkt, der alle aufeinander treffen lassen wird, viele kurze Kapitel… Wirkliche Überraschungen gibt es nicht, und der Höhepunkt in diesem Band ist fast noch langweiliger und öder als der in Vicious. Und irgendwie bringt Vengeful einem nicht viel? Gut, ein, zwei neue EOs und mehr Fähigkeiten kriegt man zu Gesicht, es wird noch mehr Hintergrund für Charaktere geliefert, die eigentlich schon genug Hintergrund hatten, nur wofür? Für eventuell irgendwann mal einen dritten Teil? Da hätte ich lieber nur die Mafia Geschichte losgelöst vom restlichen Plot bekommen… gerade, da Marcella so viel Potential hatte, das dann leider verpufft.

Perhaps she was glass.
But glass is only brittle until it breaks.
Then it’s sharp. | Vengeful, S. 6



BUCHDETAILS | ANZEIGE

*VICIOUS | HARDCOVER: 420 SEITEN | VERLAG: TITAN BOOKS (29.05.2018) | ISBN:  978-1785658679 |  TEIL 1 DER VILLAINS-REIHE | VICIOUS IST AUF DEUTSCH BEI FISCHER TOR ALS „VICIOUS – DAS BÖSE IN UNS“ ERHÄLTLICH | MEINE BEWERTUNG: 3/5
*VENGEFUL | HARDCOVER: 575 SEITEN | VERLAG: TITAN BOOKS (25.09.2018) | ISBN:  978-1789090772 |  TEIL 2 DER VILLAINS-REIHE | VENGEFUL IST AUF DEUTSCH BEI FISCHER TOR ALS „VENGEFUL- DIE RACHE IST MEIN“ ERHÄLTLICH | MEINE BEWERTUNG: 2/5

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