Gelesen | Life and Death von Stephenie Meyer

Die Geschichte um Bella Swan und Edward Cullen ist ein literarisches Phänomen und mittlerweile kann man diese Geschichte in drei verschiedenen Fassungen von Stephenie Meyer erleben: Twilight, Life and Death und Midnight Sun. Midnight Sun war letzten Monat kaum zu umgehen, und da ich keine Lust auf Edwards Perspektive hatte, habe ich stattdessen endlich Life and Death gelesen. Und was soll ich sagen, die Freundin, die es mir ans Herz gelegt hat, hatte vollkommen recht: Es macht Spaß, und zwar deutlich mehr als Twilight selbst!

Stephenie Meyer: Life and Death

Bei Life and Death handelt es sich eigentlich um ein Extra für die Jubiläumsausgabe von Twilight, das aus dem Ruder gelaufen ist: Statt nur einige Kapitel zu schreiben, hat Meyer ein ganzes Buch aus dem Boden gestampft – Midnight Sun wurde dafür tatsächlich nach hinten geschoben, da sie das für zu umfangreich für die ihr gegebene Zeit hielt. Irgendwie witzig ist das schon, gut 400 Seiten schreiben sich ja jetzt auch nicht von alleine. Der Clou an Life and Death? Bis auf wenige Ausnahmen tauschen alle Charaktere die Geschlechter. Statt Bella und Edward folgt man dadurch Beau und Edythe durch das regnerische Forks, wodurch einige Szenen und Dialoge von Meyer angepasst wurden, das Grundgerüst bleibt aber gleich.

“Seriously, though, this wasn’t a life and death situation—it was just high school. It’s not like anyone was going to bite me.”

Bei Life and Death schwingt einiges an Nostalgie mit, denn Twilight selbst mochte ich als Jugendliche und es war schön, die Geschichte in einer anderen Form erneut zu erleben. Hätte wirklich so gut wie jeder hier sein Geschlecht wechseln müssen? Nein, aber ich mag Geschlechtertausch als Idee an sich und gerade bei dem Hauptpaar bringt es eine ganz andere Dynamik mit sich. Dazu macht es Spaß, dass die Mehrheit der Vampire jetzt weiblich ist, und Beau ist herrlich verpeilt und irgendwo sympathischer gezeichnet als Bella.

Es ist über Jahrzehnt her, dass ich Twilight gelesen habe, und ich weiß nicht mehr, ob es das gleiche Problem hat, aber Meyer verliert sich im Mittelteil etwas. Die Charaktere kommen sich näher, gehen zur Schule und es passieren Dinge, aber alles recht langsam und gemächlich? Erst nach dem Baseballspiel geht es Schlag auf Schlag und das Ende überschlägt sich dann fast. Edythe sitzt an einem Punkt mit Beau im Auto und hält quasi einen Monolog, der so voller Informationen ist, dass einem wirklich die Ohren schlackern, und Beau kann dem ebenfalls kaum folgen oder etwas entgegnen. Hier hätte Meyer das Tempo definitiv anders gestalten können, gerade, da zum Ende hin die meisten Änderungen zur Vorlage auftreten. Trotzdem finde ich den Schluss in Life and Death runder und geglückter als in Twilight.

Wenn man Lust auf einen Kurztrip nach Forks hat, dann ist Life and Death auf jeden Fall eine gute Alternative zur gesamten Saga: Alle ikonischen Szenen  und Sätze sind da, die Handlung weicht kaum ab und ein Buch lässt sich leichter und schneller verschlingen als vier. Erwartet nur trotz Geschlechter- und Namenstausch nicht eine Neuerfindung des Rades.


Weitere Eindrücke findet Ihr bei Brösels Bücherregal, Reading By Starlight, A Little Haze Book Blog und What Is That Book About.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

TASCHENBUCH: 400 SEITEN | VERLAG: LITTLE, BROWN BOOKS FOR YOUNG READERS (01.11.2016) | ISBN:  9780316505451 | DIE DEUTSCHE AUSGABE IST UNTER DEM TITEL ‚BISS IN ALLE EWIGKEIT‘ ALS TEIL DER BISS-JUBILÄUMSAUSGABE BEI CARLSEN ERSCHIENEN. |  MEINE BEWERTUNG: 3/5

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