Was den September gerettet hat? Manga. Fünf Stück, allesamt von Naoki Urasawa, habe ich gelesen, was nicht nur die Anzahl der gelesenen Titel, sondern auch die Seitenzahl nach oben getrieben hat. Viel mehr war irgendwie nicht drin, denn gerade an Ruthless Gods hatte ich mich furchtbar festgebissen und habe kaum mehr als eine Handvoll Seiten geschafft, bevor ich das Buch wieder weggelegt habe. Aber hey, dafür bin ich durch Meine dunkle Vanessa nur so geflogen, und habe eine der besten Mangareihen beendet, die ich bisher entdeckt habe!
Liste aller verschlungenen Titel inkl. Eindrücke
- Lindsay Ellis: Axiom’s End
Ellis entführt den Leser in Axiom’s End in eine alternative Version der 00er Jahre, wo es zu einem Erstkontakt mit Außerirdischen kommt – leider hat mich weder die Protagonistin, noch der Handlungsverlauf wirklich packen können. Es gibt zwar einige interessante Ansätze zu Sprache und Kommunikation, aber das wird beispielsweise im Film Arrival viel besser und weniger trocken verarbeitet. | Bewertung: 2/5 - Naoki Urasawa: 20th Century Boys, Vol. 2 + 3
Mit Band 2 und 3 taucht man tiefer in die Geschichte der 20th Century Boys ein, und es kommt unter anderem eine dritte Zeitebene dazu. Ich mag den Wechsel zwischen den Ebenen und Charakteren sehr, und Urasawa überrascht einen immer wieder durch unerwartete Wendungen. Sobald Volume 4 im Comicladen für mich ankommt, wird diese Reihe gleich weitergelesen! | Bewertung: jeweils 4/5 - Emer McLysaght; Sarah Breen: OMG, diese Aisling!
Ein knappes Drittel habe ich durchgehalten, aber mehr ging nicht… Aisling war einfach zu anstrengend und nervig. Dafür, dass sie so nett und bodenständig sein soll, verurteilt sie gedanklich die Menschen um sich herum und fällt aus allen Wolken, als ihr Freund nicht den gleichen Lebensentwurf wie sie zu haben scheint. Sollte man über so fundamentale Dinge wie wie stehst du eigentlich zum Thema Heirat? in sieben Jahren nicht vielleicht mal reden? Vielleicht ändert sich Aisling im Rest des Buches ja noch, aber ich mag ihr nicht länger folgen um das herauszufinden. | –abgebrochen bei Seite 110– - Naoki Urasawa: Monster, Vol. 7 bis 9
Wer ist das wahre Monster in dieser Reihe, und glückt Johann sein Meisterstück? Die Reihe um Dr. Kenzo Tenma ist beendet, und wow, was ein spektakuläres Ende war denn das?! Es gibt endlich Antworten, wobei das Ende an sich wieder Fragen aufwirft bzw. Raum zur Interpretation lässt. Urasawa endet definitiv auf einem Hoch, und ich werde neben 20th Century Boys sicher noch mehr von ihm lesen! | Bewertung: Volume 7 und 8 = 4/5; Volume 9 = 5/5 - Katherine Garbera: Sommerliebe in New York
Hierzu wird noch eine Rezension folgen, aber mit Sommerliebe in New York bekommt man eine kurze, kitschig-süße Liebesgeschichte, die Probleme so schnell wieder vom Tisch fegt, wie sie angerissen werden. Der Plot ist sehr vorhersehbar und leicht gehalten, was ich etwas schade fand, da die Charaktere an sich Potential für mehr gehabt hätten. | Bewertung: 2/5 - Kate Elizabeth Russell: Meine dunkle Vanessa
Alles andere als leichte Kost, aber Meine dunkle Vanessa hat mich absolut begeistert: Es ist das perfekte Gegenstück zu Lolita, welches die Perspektive des pädophilen Täters zeigt, während man mit Vanessa in die komplexe Gefühls- und Gedankenwelt des Opfers eintaucht. | Bewertung: 5/5
Statistik
Zusammensetzung: 4 Printbücher; 5 Manga (3x Deutsch; 6x Englisch) | Gelesene Seiten: ca. 3.302 | Höhepunkt: Meine dunkle Vanessa | Tiefpunkt: OMG, diese Aisling! | Ø Bewertung: 3,0
Viele von Naoki Urasawas Mangas dehnen sich so, dass man schon vergisst überhaupt nach der Motivation des „Täters“ zu fragen. Von daher fand ich das auch absolut gelungen und erschütternd als gezeigt wird, welcher Schlüsselmoment Johann zu dem „Monster“ gemacht hat … ich mag die Manga von ihm echt gern! :) Bin gespannt, was du zu den kommenden Bänden von 20th Century Boys sagst.
Das trifft es echt gut! Urasawa zeigt einem dazu auf, dass es kein reines gut oder böse gibt, und bereitet die Enthüllungen echt gut vor. Als der Freund enthüllt wird, war ich im ersten Moment total verwirrt, weil ich den Charakter gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, aber das ist es ja gerade: JEDER scheint ihn zu vergessen! Finde es echt genial, wie vielschichtig Urasawa die Manga aufbaut und alle Bälle in der Luft hält. Bei Monster hatte man ja eine grobe Idee, wohin es gehen soll, aber bei 20th Century Boys weiß ich überhaupt nicht, wo das alles irgendwann enden soll…