Jede Menge Zimtschnecken und zwei verschiedene Wege zum Happy End: Das Glück und wir dazwischen von Taylor Jenkins Reid

Hannah hat die Qual der Wahl: Soll sie die Nacht mit ihrer Jugendliebe verbringen, die sie zufällig wiedertrifft? Oder doch lieber mit ihrer besten Freundin zurück nach Hause fahren? Egal, welche  Entscheidung sie trifft, ihr Leben wird davon beeinflusst. Wie genau, das beleuchtet Taylor Jenkins Reid in ihrem Roman Das Glück und wir dazwischen in sich abwechselnden Kapiteln, in denen lange nicht klar ist, welcher Weg Hannah tatsächlich zum Glück führen wird.

Taylor Jenkins Reid: Das Glück und wir dazwischen

Das Glück und wir dazwischen ist nach The Seven Husbands of Evelyn Hugo und Daisy Jones & The Six der dritte Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, aber dieser ist ganz anders aufgebaut: Statt Interviewformat hat man hier durchgehend Hannahs Perspektive inne. Ich mochte Hannah dabei zwar vor allem durch ihre Art total gerne, aber ich glaube, dass der Autorin das andere Format etwas besser liegt bzw. ihre Geschichten in diesem etwas besonderer wirken… zum Großteil wirkt Das Glück und wir dazwischen nämlich leider wie ein x-beliebiger Liebesroman.

Hannah zieht mit Ende 20 recht planlos zurück nach LA, nachdem sie in verschiedenen Städten nach ihrem Collegeabschluss keinen Fuß fassen konnte. Sie weiß weder so recht, was sie eigentlich machen möchte, noch, ob sie wirklich wieder Kontakt mit ihrer Jugendliebe aufnehmen oder längerfristig bei ihrer besten Freundin wohnen soll. Es gibt somit ihr Liebesleben als auch ihr Leben im Allgemeinen, welches sie auf die Reihe kriegen muss – und gerade letzteren Aspekt mochte ich sehr. Die Entscheidungen, wie sie die Nacht ihrer Willkommensparty verbringt, schlagen verschiedene Wellen, die sich immer mal wieder in den Kapiteln spiegeln oder halt aufzeigen, was im Gegenteil passiert. Mit jedem Kapitel springt man in den anderen Handlungsbogen, und teilweise weiß man so Dinge, die Hannah in einem Durchlauf noch gar nicht weiß oder sieht Konsequenzen, wenn Dinge an anderen Stellen ans Licht kommen.

„Man kann nicht nur einen Teil von etwas ändern, stimmt’s? Wenn man sich wünscht, dass die Dinge anders verlaufen wären, kann man sich nicht einfach nur die schlechten Dinge wegwünschen. Man muss auch daran denken, welche guten Sachen man dann nicht erlebt hätte. Besser, man bleibt im Hier und Jetzt und konzentriert sich darauf, was man in Zukunft besser machen kann.“ | S. 280

Man merkt dabei, wie gut Taylor Jenkins Reid das Buch konzipiert hat, da die Kapitel quasi wie Zahnräder ineinandergreifen. Es gibt allerdings ein Element, von dem man durch einen Handlungsstrang bereits weiß, welches ich absolut nicht mochte und wofür die Hannah im anderen Handlungsstrang gut die Hälfte des Buches benötigt, um dahinter zu kommen…. dadurch hatte ich nur noch auf jedes zweite Kapitel Lust und musste mich über weite Teile des Buches zum Weiterlesen zwingen. Obwohl es diesen Dämpfer beim Lesen gab, hatte ich im Großen und Ganzen Spaß mit Das Glück und wir dazwischen. Liebesromane sind durch die bedienten Klischees meist keine Herzensbücher für mich, und auch bei diesem Titel hätte ich gut und gerne auf die Liebeselemente und das teils extreme Drama verzichten können. Hannah und ihre beste Freundin machen aber als Charaktere einfach unglaublich Laune, und der Roman strotzt nur so vor vielen tollen, klugen Textstellen. Man sollte nur nicht mit der Erwartung rangehen hier eine weitere Daisy oder Evelyn anzutreffen. Oh, und so viel Hannah immer wieder von Zimtschnecken schwärmt: Auf jeden Fall eine für die Lektüre bereithalten!


Weitere Eindrücke zum Buch findet Ihr bei Die Rabenmutti . Von Taylor Jenkins Reid habe ich auch Daisy Jones & The Six gelesen und meine Eindrücke HIER notiert.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

TASCHENBUCH: 400 SEITEN | ORIGINALTITEL: MAYBE IN ANOTHER LIFE | ÜBERSETZT AUS DEM AMERIKANISCHEN VON BABETTE SCHRÖDER | VERLAG: DIANA (26.06.2017) | ISBN: 978-3453291775 | MEINE BEWERTUNG: 3/5

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