[Rückblick] Dezember 2015

Der Dezember ist jedes Jahr wieder der Monat, in dem ich am meisten lese… daran ändert sich auch in 2015 nichts. Ich hatte mal wieder Lust auf ein paar Comics, habe seit langer Zeit mal wieder zwei Krimis gelesen, und ansonsten einen bunten Mix aus Gedichtbänden, Jugendbüchern, Klassikern und Bellestrik. rl-dez15.jpg

Gelesen: 34 (11 Print; 21 eBooks; 2 eShorts) = Ø rating 3,32
Theron Humphrey: Maddie on Things:A Super Serious Project About Dogs and Physics
rating: 5/5
Lang Leav: Lullabies | Memories rating: 1/5
Hermann Hesse: Siddhartha rating: 1/5
Carlie St. George: The Case of the Little Bloody Slipper rating: 2/5
Ray Bradbury: Fahrenheit 451 rating: 4/5
Dirk Bernemann:Wie schön alles begann und wie traurig alles endet rating: 1/5
Mark Forsyth: The Unknown Unknown: Bookshops and the Delight of Not Getting What You Wanted rating: 5/5
Jostein Gaarder: The Solitaire Mystery rating: 1/5
Agatha Christie: And Then There Were None rating: 4/5 | Blogbeitrag [x]
Catherynne M. Valente: Six-Gun Snow White rating: 5/5
Pauline Albanese: The Closed Doors rating: 4/5
Joseph Fink, Jeffrey Cranor: Welcome to Night Vale rating: 4/5
Seth Grahame-Smith: Unholy Night rating: 3/5
Michael Cunningham: The Hours rating: 5/5
Mike Carey, Peter Gross: The Unwritten: Tommy Taylor and the Ship That Sank Twice rating: 5/5
Vivian Vande Velde: Remembering Raquel rating: 3/5
Sam McBratney, Anita Jeram: Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? rating: 5/5
Cory O’Brien, Sarah E. Melville (Illustrator): Zeus Grants Stupid Wishes: A No-Bullshit Guide to World Mythology rating: 5/5
Nele Neuhaus: Böser Wolf rating: 1/5
Kij Johnson, Goni Montes (Illustrator): The Cat Who Walked a Thousand Miles rating: 4/5
Victoria Francés: Favole rating: 4/5
• Kristina Wright(Editor): Lustfully Ever After: Fairy Tale Erotic Romance rating: 1/5
Aurelio Anderson: Ein halbes Paar Socken, bitte: Aus der Schatzkiste des Humors geplaudert rating: 4/5
Eric Stephenson, Simon Gane, Jordie Bellaire: They’re Not Like Us, Vol. 1: Black Holes for the Young rating: 3/5
Mark Z. Danielewski: Only Revolutions rating: 1/5 | Blogeintrag [x]
Jim Zub, Steve Cummings, John RauchWayward Vol. 1: String Theory rating: 5/5
Ransom Riggs: Miss Peregrine’s Home For Peculiar Children rating: 2/5
Vera Brosgol: Anya’s Ghost rating: 5/5
Jim Zub, Steve Cummings, John Rauch: Wayward, Vol. 2: Ties That Bind rating: 5/5
M. R. Carey: The Girl with all the Gifts rating: 5/5 | Blogbeitrag [x]
Helen Rappaport: A Magnificent Obsession: Victoria, Albert, and the Death That Changed the British Monarchy rating: 4/5
Mark Z. Danielewski: The Whalestoe Letters rating: 4/5
Robert Kirkman, Charlie Adlard, Cliff Rathburn: The Walking Dead, Band 3: Die Zuflucht rating: 2/5

Gehört: Welcome to Night Vale (immer mal wieder zwischen Buch und Hörbuch hin und her gewechselt)
Höhepunkt: 
The Girl with all the Gifts
Tiefpunkt: Siddhartha
Lieblingszitat: “She’s in the club. The hopelessly-outnumbered-and-surrounded-by-monsters club.” ― M.R. CareyThe Girl with All the Gifts

Im Januar wird es wieder etwas ruhiger werden, vor allem, da ich mich langsam auf den ersten Teil meiner Abschlussprüfung vorbereiten muss. Ich habe mir ein TBR Jar angelegt, und werde versuchen, meinen SuB etwas abzubauen… mal sehen, wie gut das klappt!

[Gelesen&Gesehen] Und dann gabs keines mehr | And Then There Were None

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Poster: BBC One/Quelle: Poldarked.com | Buch: Agatha Christie: And Then There None (75th Anniversary Edition), William Morrow Paperbacks, 6.5.2014

Agatha Christie ist eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen aller Zeiten, die vor allem durch ihre zahlreichen Kriminalromane (insgesamt schrieb sie 66!) bekannt ist. Der erfolgreichste dieser Krimis ist And Then There None (dt.: Und dann gabs keines mehr).

Der Roman spielt 1939, was man ihm aber kaum anmerkt. Acht Personen werden auf eine Insel, die so genannte Indian Island, vor der Küste Devons eingeladen. Die geladenen Personen haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam, daneben befinden sich noch Thomas und Ethel Rogers als Personal auf der Insel, die die Abwesenheit der Gastgeber  Mr. und Mrs. U. N. Owen entschuldigen. In allen Zimmern der Gäste findet sich eine eingerahmte Kopie des Zählreims Ten Little Soldier Boys, und zehn Figuren, die an diesen erinnern, stehen auf dem Esstisch.

“One little Indian left all alone, he went out and hanged himself and then there were none.”
Agatha ChristieAnd Then There Were None

Während des Abendessens ertönt eine Stimme, die jede einzelne Person eines Mordes bezichtigt – schnell ist klar, dass alle Anwesenden gezielt auf die Insel gelockt worden, eine Flucht ist erst am nächsten Morgen möglich, wenn das nächste Mal ein Boot vom Festland mit Vorräten eintrifft. Nach und nach werden die zehn Personen ermordet, wobei der Zählreim Hinweise auf den jeweiligen Mord gibt und jedes Mal eine der Figuren vom Esstisch verschwindet…

Ich hatte vorher noch nichts von Agatha Christie gelesen, und da bot die neue Inszenierung der BBC von And Then There None einen guten Anreiz, dies zu korrigieren. Die Geschichte ist unheimlich spannend, und es macht großen Spaß mit den Figuren mitzurätseln, wer der Mörder ist. Das hat auch sehr über den Schreibstil von Christie hinweggetröstet, der leider absolut nicht meins war – sehr reduziert und viele knappe Sätze hintereinander. Alle Figuren in dem Buch haben ihre guten und schlechten Seiten, und es ist sehr faszinierend, wie sie mit den Anschuldigungen und ihren Taten umgehen. Die Auflösung der Ereignisse am Ende ist sehr gut konzipiert und kaum im Vorfeld zu durchschauen. Im Vergleich zu den ganzen Ermittlerduos in aktuellen Krimis ein sehr erfrischender Roman, der dank der zahlreichen genutzten Methoden auch ein breites Spektrum ein möglichen Morden abdeckt (Vergiftung, Erschießen, Strangulation um nur ein paar aufzuzählen). Neben der langsamen Dezimierung der Charaktere spielt Schuld eine große Rolle: sind die zehn Personen schuldig, und wenn ja, in welcher Hinsicht? Wer hat das Recht über diese zu richten? Wie nimmt der Schuldige selbst die Schuld wahr und geht mit ihr um?

Die BBC Inszenierung von And Then There Were None wurde als Miniserie in drei Teilen à 60 Minuten über die Feiertage ausgestrahlt, und erscheint am 11. Januar 2016 auf DVD. Es gibt ein paar Änderungen, um Teile der Geschichte, die im Buch in den Gedanken der Charaktere erläutert werden, in Bilder fassen zu können – im Großen und Ganzen bleibt die Verfilmung aber nahe an der Vorlage.

„Perhaps we’re dead already and we just don’t realise it. And this is hell. We’re in hell. And we’re being punished for what we done.“ ― Detective Sergeant William Blore, Episode 3

Ich fand es etwas schade, dass der Zählreim nie im ganzen einmal vorgelesen wird… falls man das Buch nicht kennt, ist es so etwas schwierig an einigen Stellen die Hinweise aus dem Reim mit den Ereignissen zu verknüpfen. Dank ihrer Länge kann sich die Inszenierung ausreichend Zeit nehmen, die einzelnen Personen und ihre Hintergründe vorzustellen, sodass man nie den Überblick verliert und sich teilweise seine eigene Meinung bilden kann. Auch in der Inszenierung ist der Mörder im Vorfeld nicht zu erahnen, und mir hat die Auflösung gefallen, auch wenn sie den größten Unterschied zur Vorlage darstellt. Mit unter anderem Sam Neill, Aidan Turner und Charles Dance in den Hauptrollen ist And Then There Were None sehr gut besetzt und trotz 180 Minuten Lauflänge ein kurzweiliges Vergnügen!