Bücher, Bücher! Neuzugänge im Juni 2018

Neuzugänge | Juni 2018

Isabelle Melançon; Megan Lavey-Heaton (Hrg.): Valor: Wands / Catherynne M. Valente: Silently and Very Fast / Catherynne M. Valente: The Grass-Cutting Sword / Catherynne M. Valente: Indistinguishable from Magic / Stuart Turton: The Seven Deaths of Evelyn Hardcastle / Kass Morgen: Light Years / C.G. Drews: A Thousand Perfect Notes / Joaquim Maria Machado de Assis: Das babylonische Wörterbuch / Lily Anderson: Undead Girl Gang / C.E. Bernard: Palace of Silk – Die Verräterin / Kei Sanbe: Die Stadt, in der es mich nicht gibt, Vol. 1-6 / Shin’ichi Sakamoto: Innocent, Vol. 1-5

Ach ja, wenn man Reihen verfällt… Der erste Band von Innocent hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich die restlichen Bände ebenfalls brauchte und jetzt händeringend auf den nächsten warte, und dank WM Rabatt gab es bei Medimops noch die ersten sechs Bände von Die Stadt, in der es mich nicht gibt sehr günstig – zack!, insgesamt 11 neue Manga. Ups. Zumindest wandern die nicht auf den SuB, aber dafür habe ich jetzt ein eigenes Manga-Regalbrett. Hätte ich vor ein, zwei Jahren auch nicht geglaubt, aber irgendwie schön. Ich habe jetzt noch eine etwas größere Bestellung bei Thalia, die nach und nach angekommen sollte, und dann wird aber erstmal wieder die Reißleine gezogen. Die letzten Wochen sind eigentlich wieder viel zu viel neue Bücher eingezogen, ich will ja auch noch hinterherkommen!

  • 21 neue Bücher sind zusammengekommen, wovon 11 Stück Manga sind.
  • 13 der neuen Bücher habe ich bereits gelesen.
  • Von Catherynne M. Valente sammel ich langsam die Bibliographie (minus den Kurzgeschichtensammlungen, in denen sie vertreten ist) zusammen – bei Silently and Very Fast habe ich sogar eine signierte Ausgabe erwischt <3
  • 13 Bücher sind auf Deutsch, 8 auf Englisch.
  • Ich bevorzuge das übergroße Format bei Mangas – lässt sich besser lesen und die Details kommen viel besser zur Geltung!
  • 3 Bücher waren in Buchboxen enthalten, 1 Kickstarter Prämie kam an, 8  Bücher waren gebraucht und 10 Stück tatsächlich nur Neukäufe.
  • Für die Kickstarter Prämie musste ich zum Zoll fahren, da die Inhaltserklärung nicht vollständig war… eine kleine Weltreise, hat sich aber gelohnt.
  • Es sind 3 Reihenauftakte, 11 Fortsetzungen und 7 Einzelbände eingezogen (14:52:34).

“Funny things, words. Big words, small words; words that are bigger on the inside and packed tight with feeling. They can make us fall in love, and they can break our hearts and we’re powerless against them.” ― Maggie Harcourt: Unconventional

[Rückblick] Januar 2018

Es gibt so Phasen, da hat man Lust auf alles und nichts und der Fokus auf eine Sache zur Zeit fehlt einfach. Man sieht das diesem Lesemonat auf den ersten Blick gar nicht an -und es ist eigentlich sogar ein überragend guter Monat gewesen!-, aber die Konzentration und Muße für Romane wahr kaum vorhanden und das hat doch etwas gefrustet. Glücklicherweise setzt sich das im Februar bislang nicht so fort, und ich habe damit einhergehend gleich wieder viel mehr Lust aufs Schreiben von Beiträgen. Also, wie war er denn, der Januar?

Höhepunkt: Die Stadt, in der es mich nicht gibt
Tiefpunkt: Nikotin
Hörbücher:
 Kill Shakespeare – Die komplette Serie | It Devours!
Gelesene Seiten: ca. 5.119
Ø Bewertung: 4,1 / 5 

Diese durchschnittliche Bewertung kann ich mir vermutlich rot im Kalender markieren – so gut war wirklich ewig kein Monat mehr! Großen Anteil hatte daran vor allem die wunderbare Manga-Reihe Die Stadt, in der es mich nicht gibt von Kei Sanbe, die mich sowohl als Manga als auch Netflixserie vollkommen in ihren Bann gezogen hat. Die Geschichte um Satoru Fujinuma mit ihren Zeitreise- und Krimielementen ist super durchdacht und man fiebert mit, wer hinter allem steckt und ob Satoru die Dinge in die rechte Bahn lenken kann. Die Bände habe ich allesamt aus der Bücherei ausgeliehen, aber über kurz oder lang werde ich diese Reihe nochmal fürs heimische Regal kaufen.

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Zusammensetzung: 11 Manga; 3 Comics; 2 Hörbücher; 6 Printbücher

Wie im Dezember schon, habe ich diesen Monat wieder ein Herzensbuch nach langer Zeit erneut gelesen – dieses mal Deathless von Catherynne M. Valente. Ich kann selber nicht so ganz fassen, dass ich das Buch 2013 gelesen habe? Wo ist die Zeit hin?! Das Buch war als Wanderbuch hier und es war super faszinierend, die Kommentare der anderen zu lesen. Gerade weil ich es selber in so positiver Erinnerung hatte und Valente nun mal meine Lieblingsautorin ist. Es hilft, dass ich seit dem ersten Lesen viel mehr über russische Geschichte und Folklore gelernt habe – viele Zusammenhänge und Anspielungen waren so viel klarer. Die Mischung aus Fantastischem und Geschichtlichen spricht mich immer noch an und es bleibt weiterhin mein liebstes Buch von ihr.

Mit Fate of the Gods endet die Jugendbuchreihe zu Assassin’s Creed zwar vorerst, aber dieser Band war wieder top! Wikinger, die Isu, Tropen und das kollektive Gedächtnis… alle Handlungssträngen hatten einiges zu bieten und die Suche nach dem Edensplitter konnte gut zu ende gebracht werden. Es stört eigentlich nur etwas, dass die Templer etwas besser wegkommen und diese Geschichte vermutlich isoliert von den parallel ablaufenden Ereignissen in diesem Universum stehen wird.

Kill Shakespeare und Nikotin waren die Geschichten, die mich im Januar nicht wirklich überzeugen konnten. Erstes ist ein Hörspiel, welches auf einer Comicreihe basiert: Die verschiedensten Charaktere aus Shakespeares Werken treffen aufeinander, ihren Schöpfer wollen einige töten, andere beschützen. Man muss sich recht gut in den Stücken des Barden auskennen, um hier zu verstehen, warum manche Charaktere tun, was sie eben tun… und die Handlung ist teilweise schon etwas erzwungen, damit halt alles halbwegs zueinander passt. Gerade zum Schluss fällt das besonders negativ auf. In Nikotin rätselt man wieder mit den Charakteren mit, wer hinter einer Reihe Morde steht, wobei das Buch an ein Theaterstück angelegt ist (einer der Hauptcharaktere ist Schauspieler). Der Fall kam mir recht durchschaubar vor, da ich an ein anderes Buch erinnert wurde, und hatte viel zu wenig Hercule Poirot in sich.

Neben Die Stadt, in der es mich nicht gibt habe ich noch die Manga-Reihe Puella Magi Madoka Magica durchgelesen. Die drei Bände krempeln das Magical Girl Genre jetzt nicht um, aber die Geschichte hält durchaus ein paar Überraschungen parat. Den Anime dazu mag ich auch noch schauen! Etwas überrascht hat mich auch, wie übernatürlich es in A Torch Against the Night zuging. Beim ersten Teil wäre mir das gar nicht mehr so bewusst – gut, den mochte ich auch nicht besonders und habe ihn fast gänzlich verdrängt. Neben Elias und Laia kommt hier eine dritte Perspektive dazu, und diese finde ich einfach hundertmal interessanter? Na mal sehen, wie das im dritten Band fortgeführt wird.

Alle verschlungenen Titel des Monats:
• Kei Sanbe: Die Stadt, in der es mich nicht gibt, Bd. 1-8 Bewertung: 5/5
   BeitragVideo
 
• Magica Quartet: Puella Magi Madoka Magica, Bd. 1-3 Bewertung: 3/5
• Kieron Gillen; Jamie McKelvie: The Wicked + The Divine, Vol. 6:
   Imperial Phase 2 Bewertung: 3/5
• Brian K. Vaughan; Fiona Staples Saga, Volume 8 Bewertung: 5/5
• Matthew Rosenberg; Tyler Boss: 4 Kids Walk Into A Bank Bewertung: | Video
• Sabaa Tahir: A Torch Against the Night Bewertung: 3/5
• Catherynne M. Valente: Deathless Bewertung: 5/5
• Gesa Schwartz: Scherben der Dunkelheit Bewertung: 3.5/5 | Beitrag
• Brom: Krampus Bewertung: 3/5
• Anthony Del Col; Conor McCreery: Kill Shakespeare – Die
   komplette Serie Bewertung: 2/5
• Joseph Fink; Jeffrey Cranor: It Devours! Bewertung: 4/5
• Agatha Christie: Nikotin Bewertung: 2/5
• Matthew J. Kirby: Fate of the Gods Bewertung: 5/5

“So long as you fight the darkness, you stand in the light.” ― Sabaa Tahir: A Torch Against the Night

[Gelesen] Die Stadt, in der es mich nicht gibt

Wenn man die Vergangenheit ändern könnte, würde man das tun? Welche Konsequenzen würde es haben? Wie viel kann man überhaupt ändern, wenn man nur einzelne Teile des ganzen Zeitgefüges kennt? Und wie viele Chancen würde man erhalten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich Kei Sanbe in seiner Manga-Serie Die Stadt, in der es mich nicht gibt, welche  ursprünglich zwischen 2012 und 2016 in Japan erschienen ist. Die Geschichte um Satoru Fujinuma vereint Zeitreise- und Krimielemente in sich, und hat mich sowohl als Manga als auch Netflixserie restlos begeistern können.

Kei Sanbe: Die Stadt, in der es mich nicht gibt

Zeitsprünge

Der 28 Jahre alte Satoru Fujinuma führt ein relativ einfaches und ereignisloses Leben. Seine angestrebte Karriere als Manga-Autor kommt nicht recht in Gang, so das er seinen Lebensunterhalt als Pizzabote verdienen muss. Eigentlich ist an ihm nichts besonderes, bis auf eine Gabe von der niemand weiß: Wenn sich Unglücke in seiner Nähe ereignen, kann Satoru wenige Minuten in der Zeit zurückspringen und diese verhindern. Als sich ein Mord ereignet, wird Satorus Gabe ausgelöst – doch statt weniger Minuten springt er dieses mal ganze 18 Jahre in die Vergangenheit zurück und ist wieder sein zehnjähriges Ich. In der Kleinstadt, in der Satoru großgeworden ist, ereigneten sich zu dieser Zeit mehrere Morde an Grundschulkindern und ihm kommt der Verdacht, dass diese Taten mit der in der Gegenwart verbunden sind. Was wäre also besser als diese zu verhindern, um so auch den Mord in der Gegenwart ungeschehen zu machen?

Taten und Konsequenzen

Das erste und größte Problem, worüber Satoru stolpert, ist ein ganz natürliches. Erinnern wir uns an gewisse Begebenheiten? Natürlich. Aber je weiter wir zurück gehen, desto größere Schwierigkeiten wird es beim Erinnern geben. Meistens bleiben nur große oder außergewöhnliche Ereignisse im Gedächtnis, gerade aus der Kindheit. Satoru erinnert sich zwar an die Opfer und den groben Zeitraum, in dem die Mordserie geschah, aber alle Details und Feinheiten müssen rekonstruiert werden. Gar nicht so leicht, wenn man gerade im Körper eines Zehnjährigen steckt. Seine Taten führen immer unmittelbar zu Änderungen für beide Zeitlinien und es ist nicht zu viel verraten, dass Satoru mehr als einmal zwischen diesen hin und her springt und sich neu orientieren muss.

„Ob ich irgendwann die Person werde, die ich gern sein will? Gibt es wirklich etwas, das ich zu diesem Zeitpunkt tun kann? Wird es für mich jemals ein Happy End geben? Ich sollte es einfach aussprechen… Ich will die Zukunft verändern.“ | aus Die Stadt, in der es mich nicht gibt, Band 2, Kapitel 8

Ritter der Gerechtigkeit

Die Stadt, in der es mich nicht gibt vereint einige Dinge in sich, die ich gerne lese: Neben dem Zeitreisen an sich rätselt man gemeinsam mit Satoru, wer der Täter ist und wie man diesen stoppen kann, erlebt die Entwicklung von großartigen Freundschaften und bleibt bis zur letzten Seite gespannt, wie das alles nur enden mag. An Sanbes Stil musste ich mich im ersten Band etwas gewöhnen, gerade bei den weiblichen Figuren, aber schnell ist man in der Geschichte drin und fliegt nur so durch die Seiten. Trotz der diversen Zeitstränge verheddert sich Sanbe nicht und alles bleibt konstant logisch und nachvollziehbar. Gerade die Erklärung für die Zeitsprünge fand ich sehr gelungen, sowie das Zusammenlaufen aller Hinweise und wichtigen Charaktere fürs Finale. Bei acht bzw. neun Bänden (Band 9 ist eine Art Zusatz) ist Die Stadt, in der es mich nicht gibt ein kurzes, intensives Leseerlebnis, welches ich Euch nur ans Herz legen kann.


Die Stadt, in der es mich nicht gibt ist auf Deutsch bei TOKYOPOP in neun Bänden erschienen (Übersetzung: Gandalf Bartholomäus). Die darauf basierende Serie Erased ist seit Dezember 2017 auf Netflix verfügbar und umfasst 12 Folgen. Ein Anime sowie eine Realverfilmung existieren ebenfalls.