Das Bücherregal ist voll gestopft mit all den Büchern, die man mochte, plus all den noch ungelesen Titeln vom SuB – und trotzdem fühlt es sich so an als hätte man nichts zu lesen: Ich bin definitiv ein mood reader, das heißt, ich muss in der richtigen Stimmung für ein Buch sein, damit ich dazu greife, und dadurch komme ich immer wieder in diese Situation. Dieses Jahr konzentriere ich mich stark darauf vermehrt die noch ungelesenen Bücher aus dem Regal zu fischen und weniger neu zu kaufen, wodurch ich einige Titel immer wieder in die Hand nehme, die ich immer noch lesen möchte… nur irgendwie jetzt gerade nicht.
Exemplarisch dafür habe ich fünf Bücher rausgesucht, die teilweise schon eine ganze Weile auf ihren Einsatz warten. Und der wird noch kommen, nur… später halt. Zumindest kann ich die Gründe gegen eine Lektüre etwas im folgenden eingrenzen, und wer weiß, vielleicht sind das später sogar Punkte, mit denen diese Bücher auftrumpfen werden!
- Diana Gabaldon: A Breath of Snow and Ashes
Hier habe ich theoretisch schon begonnen, aber seit dem ersten Abtauchen in das sechste Abenteuer rund um Jamie und Claire ist bereits über einen Monat vergangen. Zum einen da Anna Karenina mich zu dem Zeitpunkt mehr gefesselt hat, zum anderen waren die Besprechungen zum 5. Staffelfinale nicht ohne. Das eine Ereignisse daraus erwartet mich in diesem Band, und so sehr ich die Vorwarnung auch schätze, so wirklich lesen möchte ich das nicht? Ich werde sicherlich dieses Buch noch weiterlesen (nach fünf Büchern möchte ich einfach wissen, wie es dieser Familie ergeht!), aber die entsprechende Stelle wird dann wohl eher überflogen… - Fyodor Dostoyevsky: Crime and Punishment
Über Crime and Punishment stolpere ich immer wieder, zuletzt jetzt gerade bei der Lektüre von Catch-22, und je häufiger ich höre wie toll dieser Klassiker doch ist, desto weiter nach hinten schiebe ich es auf meiner mentalen Leseliste. Total Paradox, ich weiß, vor allem, da ich das Retelling Text von Glukhovsky bereits echt gut fand, aber die Erwartung ist einfach recht hoch? - Madeline Miller: Circe
Wie viele andere auch mag ich The Song of Achilles von Miller sehr gerne, und finde es schön, dass sie mit ihrem zweiten Roman der griechischen Mythologie treu bleibt. Jetzt muss sich nur noch die Lust auf Mythologie bei mir einstellen und ich fürchte fast, dass das eher im Herbst oder Winter der Fall wird. Wobei mir Circe bereits als eine Art Kurzurlaub nach Griechenland näher gelegt wurde, was ja eher für eine Sommerlektüre spricht. Hmm, diese Möglichkeiten! - Hilary Mantel: A Place of Greater Safety
Mantel hat mich mit ihren ersten beiden Büchern zu Thomas Cromwell total begeistern können, und das, obwohl ich eigentlich historische Romane nicht besonders mag. Von ihren anderen Titeln hatte mich A Place of Greater Safety noch angesprochen, aber hier befürchte ich fast nicht genug über die französische Revolution zu wissen, um dem ganzen gut folgen zu können. Eventuell wäre es aber auch ein guter Ausgangspunkt, um über dieses Thema mehr zu erfahren bzw. zu lernen? - Leigh Bardugo: King of Scars
Der Hype um King of Scars war groß. Gefühlt auf allen Kanälen gab es im Januar 2019 dieses Buch zu sehen, und obwohl ich Nikolai sehr gerne mag, habe ich das Buch erstmal hinten angestellt, eben weil der Hype die Erwartungen so hochgetrieben hat und ich es quasi ‚über‘ hatte als meine Ausgabe dann eintrudelte. Eigentlich gar nicht so schlecht, den so muss ich mich nicht mit der langen Wartezeit zum zweiten Teil herumschlagen und kann die beiden Bücher dann Rücken an Rücken lesen. Unentschlossenheit kann halt auch was positives an sich haben, ha!

Kennt Ihr eines dieser Bücher? Wenn ja, welches würdet Ihr mir am ehesten ans Herz legen?


Bei Diana Gabaldon setzt bei mir der natürliche Fluchtreflex ein, über „Circe“ habe ich mittlerweile so oft etwas gelesen, dass ich es selbst schon gar nicht mehr lesen möchte, bei Leigh Bardugo gehöre ich nicht mehr zur Zielgruppe, insofern würde meine Wahl auf Mantel oder Dostojewski fallen, je nach Stimmung. Vermutlich aber auf Dostojewski, das habe ich im Gegensatz zu Mantel nämlich schon gelesen. ;-)
Danke dir für die Rückmeldung. Wie fandest du Dostojewski denn?
Mir zumindest hat er ziemlich gut gefallen, sonst hätte ich angemerkt, dass man davon die Finger lassen sollte. ;-) Es mag aber daran liegen, dass ich, als ich es las, sowieso so etwas wie eine „russische Phase“ hatte, in der mir von Dostojewski über Tolstoi und Puschkin bis hin zu Solschenizyn so ziemlich alles gut gefallen hat. :-)
Hi, ich hab letztes Jahr Verbrechen und Strafe von Dostojewskij gelesen und empfand es als zutiefst deprimierendes Buch. Ich weiß nicht, ob man das als mood reader besser liest, wenn man in guter oder sowieso schon in schlechter Stimmung ist. Andererseits kann man viel Spaß mit den Figuren haben und es sogar soapig finden. Wenn du Interesse hast, schau gern in meine Besprechung: https://www.wissenstagebuch.com/2019/03/19/dostojewskij-verbrechen-und-strafe-fazit/
Danke dir für deine Rückmeldung! Damit kann ich es schon etwas besser einschätzen, und weiß, dass es nicht die fröhlichste Lektüre wird. Deine Besprechung bzw. die gesamte Leserunde schaue ich mir noch mal in Ruhe an, was ein tolles Projekt, das ihr da zusammen gemacht habt (und erst der Hashtag <3)!
Ha, sehr praktisch, dass Jana mir zuvorgekommen ist :D ich war auch bei der Leserunde dabei und hatte mir durch das zahlreiche Lob und die Vorschusslorbeeren etwas ganz anderes unter „Verbrechen und Strafe“ vorgestellt. Sagen wir mal so: ich würde es mit meinem Wissen von heute wohl noch etwas liegen lassen an deiner Stelle. Die Leserunde verrät mehr. Aber vielleicht macht dich das auch neugieriger und du gehst mit ganz anderem Elan ran, wer weiß? ;)
Danke dir für deine Einschätzung! Irgendwie möchte ich das Buch doch noch für dieses Jahr ins Auge fassen, einfach, weil doch jetzt relativ viele sich erneut dafür ausgesprochen haben… aber es macht mich gleichzeitig auch stutzig? Na mal sehen, wenn wäre das vermutlich auch eher wieder ein Langzeitprojekt für den Herbst oder Winter. Die Beiträge der Leserunde habe ich aber noch zum Lesen abgespeichert, ich weiß nur noch nicht, ob ich sie lieber im Vorfeld oder bei der Lektüre durchgehen soll. Was meinst du?
Hallo Janine,
ich fand „Circe“ damals sehr gelungen, habe auch dazu eine Rezension geschrieben, und würde dir daher empfehlen, das Buch zu lesen. Interessanterweise habe ich öfters gelesen, dass Menschen „The Song of Achilles“ im Anschluss nicht so zugesagt hat, andersherum scheint es aber keine Schwierigkeiten zu geben.
Viele Grüße
Elena