[DIY] Bullet Journal

bujo-1.jpgEs gibt die unterschiedlichsten Systeme und Möglichkeiten dafür, wie man seine Termine und Aufgaben aller Art koordiniert… das Bullet Journal ist noch eine recht neue Idee, aber in seiner Einfachheit fast nicht zu schlagen! Alles, was man für ein Bullet Journal (kurz: BuJo) braucht: ein Notizbuch und einen Stift.

Man kann selber entscheiden, wofür man das BuJo benutzen möchte, sei es für To-Do-Listen, als Tagebuch, Scrapbook oder Kalenderalternative. Genauso ist es einem selber überlassen, was für ein Notizbuch man wählt. Wichtig ist, dass man sich für eine Legende entscheidet: mit dieser legt man fest, wie zum Beispiel Termine, Aufgaben oder Ideen gekennzeichnet werden.bujo-4

Ich habe mich für den Anfang an einer anderen Legende orientiert, weil mir hier die Symbole – simpel und einfach zu wiederholen – gefallen haben. Sobald man seine Legende hat, kann es auch schon losgehen. Ob man das ganze nach Tagen, Wochen oder einfach hintereinander weg notiert – jeder Punkt wird vorne mit einem Symbol zugeordnet, und ist so leicht einzuordnen.

Je nachdem, welchen Zweck man verfolgt, kann man sich noch ein Inhaltsverzeichnis, Monats- oder Jahresübersichten anlegen, Seitenzahlen eintragen, Diagramme vorzeichnen oder das Titelblatt verschönern. Man kann mit einem Stift oder mit verschiedenen Farben arbeiten, Sticker oder Fotos einkleben, stempeln, reinzeichnen… das Tolle an diesem System ist, dass es sich komplett nach einem selber richtet! (Psst: eine tolle Inspirationsquelle bietet unter anderem The Organised Student!).

Termine, Verabredungen und Co. notiere ich mir in meinem Filofax, auf der Arbeit schreibe ich mir eine wöchentliche To-Do-Liste – für mich funktioniert das Trennen dieser Bereiche besser, als alles an einem Ort zu bündeln. Weil ich aber auch im privaten Bereich furchtbar gerne Listen über Listen schreibe, und Ziele gerne vor Augen habe, soll mein BuJo kein Kalenderersatz sondern Listenbuch werden!

Auf der ersten Seite sind Jahresziele notiert, die ich gerne in 2016 schaffen möchte. Einzelne Monate markiere ich durch Washitape und dem Monatsnamen (Handlettering Versuche ahoi!): darunter werden die Ziele, Aufgaben und Notizen für den Monat aufgeschrieben. Im Februar habe ich das BuJo relativ spät angelegt, die Liste für März ist schon deutlich länger ;)

Ebenfalls angelegt habe ich bisher eine Liste mit den DVDs (aufgeteilt nach Filmen und Serien), die ich noch ungesehen hier im Regal habe. Sobald ich sie angesehen habe, wird das Kästchen davor ausgemalt. Dabei muss man immer etwas auf die Papierqualität achten, damit nichts durchdrückt! Ich habe die Überschriften und Symbole mit 0,38 Finelinern von Hema geschrieben, die Punkte selber mit Tinte und zum ausfüllen nehme ich Gelschreiber.

Bisher hilft mir mein kleines, schlaues Notizbuch sehr, alle möglichen Aufgaben unter einen Hut zu kriegen und einfach mehr Übersicht zu haben. Da man fast immer noch unbenutzte Notizbücher Zuhause hat oder zumindest Chinakladden günstig zu kaufen sind, ist das Bullet Journal eine gute Alternative zu den klassischen Ordnungshelfern und definitiv einen Versuch wert!

[DIY] Wie aus einem Notizbuch ein Fauxdori wird

IMG_0703Das Midori Traveler’s Notebook kommt aus Japan und ist im Prinzip eine Lederhülle, in der eine beliebige Anzahl Notizbücher via Gummibände zusammengehalten werden. Es gibt unzählige Einlagen und Möglichkeiten für dieses System, so dass man es gut für die eigene Nutzung anpassen kann. Die Originalhüllen von Midori sind allerdings durch das Material und den Import sehr kostspielig… und nicht jeder mag Echtleder benutzen. Diverse Händler bieten z. B. über Etsy oder Dawanda Alternativen an, die meist entweder nur Dori oder Fauxdori genannt werden. Fauxdoris gibt es mit oder ohne Muster, in den unterschiedlichen Größen und Materialien wie Filz, Pappe, Papier, Stoff, Kunstleder… hier sind die Preise moderater und man kann oft die Hüllen an seine Wünsche anpassen lassen. Die andere Möglichkeit? Ein Fauxdori selber machen! Mit einer schnellen Internetsuche lassen sich unzählige Videos und Anleitungen zu dem Thema finden – Grenzen werden hier eigentlich nur durch das eigene Geschick und die benötigten Materialien gesetzt. Mit meinen zwei linken Händen bin ich nach etwas Recherche auf die Idee gekommen, einfach ein schon vorhandenes Notizbuch umzuwandeln, und mir so etwas Arbeit zu ersparen.

Was ihr braucht:

  • ein Notizbuch. Ich hatte noch ein unbenutztes, großes Notizbuch (22 x 16,2 x 1,8 cm) von teNeues Zuhause – je nachdem, wie groß eure Einlagen später sein sollen, könnt ihr hier variieren. Hier passen später A5 Hefte rein.
  • elastisches Gummiband. Mit 4 mm habe ich sehr breites Band genutzt, schmalere Bänder gehen natürlich auch!
  • eine Stechahle bzw. irgendetwas zum Löcher machen – mit einer kleinen, spitzen Schere geht es sicherlich auch, eine Ahle ist nur bequemer.
  • Schere, Stift, Lineal

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Als erstes wird das Notizbuch entkernt. Bei den meisten Notizbüchern sind die erste und letzte Seite aus stärkerem Papier und mit dem Einband statt der Bindung verbunden – entfernt am besten nur die tatsächliche Bindung in der Mitte! Das sieht später sauberer aus und erspart euch die Mühe, das Innere des Notizbuches noch aufhübschen zu müssen (außer natürlich ihr wollt das ;)) Ihr könnt die Seiten einzeln oder in Blöcken heraustrennen. Am Ende sollte das Trägermaterial der Bindung zu sehen sein – bei meinem Notizbuch ließ sich diese ganz leicht heraustrennen, ggf. muss man mit einer Schere oderCuttermesser nachhelfen. Danach solltet ihr nur noch den eigentlichen Pappeinband sehen. Die Ränder könnt ihr mit der Schere noch etwas ausfransen, ich habe zusätzlich Washi Tape zur Verschönerung der Kante aufgeklebt.

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Mit dem Lineal messt ihr die Mitte des Einbands sowie zwei weitere Löcher auf beiden Seiten ab – ich habe den Abstand 2 und 4 cm vom Rand gewählt. Da der Einband von meinem Notizbuch verstärkt ist, habe ich mich entschieden, die Markierungen innen zu machen, da so das Notizbuch flach auf dem Tisch auflag.

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Mit der Stechahle oder eurer Alternative werden nun die Löcher gemacht. Einen Finger auf die Rückseite pressen und leichten Druck mit dem Werkzeug ausüben. Kurz bevor die Ahle durchkommt, spürt ihr eine Erhöhung im Einband: aufhören, und von der anderen Seite diese Erhebung quasi zurückdrücken. Dadurch sieht das Loch schöner aus und es ist nicht so ärgerlich, falls es etwas ausreißt. Das Loch in der Mitte wird dabei etwas größer gemacht als die anderen. Stecht die Löcher langsam durch, um sie nicht zu groß zu machen und das Material nicht durch den Druck aufzureißen.

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Schneidet euch eine großzügige Länge Gummiband ab, bevor es zum Einfädeln geht. Legt die beiden Ende aufeinander und fädelt sie von außen durch das mittlere Loch – wenn ihr die Enden diagonal anschneidet, geht es leichter. Außen muss eine Schlinge bleiben, die a) um euer Notizbuch passt und b) dabei genug Druck ausübt. Guckt, dass das Gummiband, wenn ihr das Notizbuch später schließt, gerade aufliegt. Danach fädelt ihr den Rest des Gummibands innen durch die anderen Löcher – die Bilder erklären das wahrscheinlich sehr leicht. Prüft auch hier, dass sich nichts verdreht. Das Gummiband sollte am Ende wieder im inneren des Notizbuches enden. Knüpft die beiden Enden so zusammen, dass Druck da ist, ihr das Band aber noch hochnehmen könnt.

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Et Voilà, das Fauxdori ist Einsatzbereit: Die Einlage, hier ein A5 Heft, in der Mitte aufschlagen, unter dem Gummi durchziehen, sodass dieses in der Mitte liegt – fertig! Will man noch weitere Einlagen hinzufügen, geht das ebenfalls sehr einfach:

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Ihr braucht wieder das Gummiband und zwei Einlagen. Das Gummiband legt ihr in eine Einlage hinein und schneidet es so ab, dass ihr die beiden Enden außen gut zusammenknoten könnt. Das Gummiband muss danach entweder ganz vorne oder hinten in die Einlage gelegt werden – bei mir sollte das blaue Heft hinten liegen, also kam das Gummiband vorne hinein. Dann nehmt ihr die zweite Einlage und befestigt das Gummiband genau anders als bei der ersten – beim blauen Heft war es ganz vorne, also kam es im grauen ganz nach hinten. Damit sind die beiden Einlagen verbunden. In eurem Fauxdori hebt ihr jetzt die Einlage hoch und schiebt das vordere Heft dahinter durch.

Notizbücher mit Magnetverschluss eignen sich auch für ein Fauxdori, allerdings ist man durch den Verschluss etwas eingeschränkt was die Menge/Dicke der Einlagen angeht. Ich habe noch das orange Gummiband, was ursprünglich das Notizbuch verschließen sollte, entfernt und bin überaus glücklich mit dem Ergebnis!

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