[Gelesen] The City of Brass

So verlockend die Vorstellung von Magie ist – der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass es diese in der Realität nicht gibt. Trotzdem wollen die Menschen daran glauben… Das weiß auch die junge Nahri, die sich auf den Straßen von Kairo im 18. Jahrhundert mit diversen Schwindeleien über Wasser hält. Dumm nur, dass sie bei einer davon aus Versehen einen Dschinn beschwört und auf einmal Ifrit hinter ihnen her sind. Zusammen mit Dara macht sich Nahri auf nach Daevabad, der legendären City of Brass, in der sechs verschiedenen Dschinnstämme um die Macht ringen und eine Rebellion im Untergrund wächst.

S. A. Chakraborty: The City of Brass
Von Prinzen und Schwindlern

The City of Brass ist der erste Band der Daevabad Trilogie von S. A. Chakraborty, und ein Buch, welches mich direkt von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Nahri hat trotz ihrer fragwürdigen Schwindeleien direkt etwas sympatisches und ich mochte, wie sie mehr oder weniger durch einen Fehler in die magische Welt hineinstolpert. Dass in dieser aber nicht alles automatisch besser weil magisch ist, beweist die zweite Perspektive, durch die Chakraborty die Geschichte erzählt: Alizayd al Qahtani, der zweitgeborene, leicht naive Sohn des gegenwärtigen Königs von Daevabad. Mit jedem Kapitel wechselt die Perspektive und so weiß man als Leser meist etwas mehr als Nahri oder Ali, wobei die Dinge selten so sind, wie sie scheinen.

Eine Stadt wie keine andere

Daevabad ist sowohl äußerlich als auch innerlich eine schrecklich-schöne Stadt angefüllt mit Intrigen und Machtspielen. Die Dschinnstämme ringen um den Thron, die Shafits (=Nachkommen aus Verbindungen zwischen Dschinn und Menschen) um ihre Rechte und es kommt häufig das Gefühl hoch, dass es sich um ein Pulverfass kurz vor der Explosion handelt. Für jeden der Hauptcharaktere -Dara hat zwar keine eigene Stimme, aber ich zähle ihn trotzdem mit zu diesen- bedeutet die Stadt Schutz und gleichzeitig  immense Gefahr. Für Nahri eröffnen sich nie erahnte Möglichkeiten, wobei ihre Schwindeleien ihr das Genick brechen könnten, Ali möchte meist nur das Beste und erreicht das genaue Gegenteil, während Dara unberechenbar ist.

The walls alone would have dwarfed the Pyramids, and the only buildings she could see in the distance were tall enough to peek over them: a dizzying variety of slender minarets, egg-shaped temples with sloping green roofs, and squat brick buildings draped in intricate white stonework resembling lace. The wall itself shone brilliantly in the bright sun, the light glistening off the golden surface like… „Brass,“ she whispered. The massive wall was entirely build of brass, polished to perfection. | Seite 235-236

Sei vorsichtig, was du dir wünscht

Manchen mag der Schreibstil von Chakraborty vielleicht zeitweise zu ausführlich sein, da die Autorin sich immer wieder Zeit nimmt, um ihre Welt und Charaktere in ihrer ganzen Fülle für den Leser heraufzubeschwören. Nicht nur beschreibt sie Ortschaften oder Speisen wunderbar detailliert, sondern es werden immer wieder Mythologie und Historie mit eingestreut. Das macht die Konflikte um einiges vielschichtiger und komplexer, und wirft auf einiges ein anderes Licht, sobald man mehr Details erfährt. Genauso zeigt sich schnell, dass ihre Charaktere keinen Stereotypen folgen und Nuancen haben. Treffen sie immer die klügsten Entscheidungen? Kaum. Aber man versteht das wieso weshalb warum hinter diesen und fiebert mit allen unglaublich mit. Die Handlung schlägt dabei nach einem recht gemächlichen Einstieg, in dem die Charaktere ausführlich eingeführt werden, immer wieder Haken – selten habe ich in letzter Zeit so viele überraschende Wendungen gelesen! Aktuell könnte die Reise überall hingehen und die Charaktere sind zudem nicht unbedingt sicher, was ich unglaublich schätze. Der zweite Band, The Kingdom of Copper, ist für Januar 2019 angekündigt und ich fiebere ihm jetzt schon arg entgegen.



Über Twitter hat  die Geschichte der City of Brass aus 1001 Nacht sehr unterhaltsam nacherzählt. Den Anfang des Threads findet Ihr h i e rWeitere Eindrücke zum Buch gibt es bei Read at Midnight, All About Romance und The BiblioSanctum.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

Verlag: Harper Voyager
ISBN: 978-0008239398
Erscheinungsdatum: 08.03.2018
Rating: 5/5

Bücher, Bücher! Neuzugänge im Dezember 2017

Wenn man schon kaum zum Lesen kommt, kann man zumindest Bücher kaufen wie verrückt, richtig? So oder so ähnlich ist das jedenfalls hier im Dezember gelaufen. Es gab noch eine Nachlieferung vom schwarzen Freitag, einige Vorbestellungen, Geschenke, Spontan- und Frustkäufe… und damit ist wieder ordentlich was zusammengekommen. Wie ich in 2018 quasi diese Menge im gesamten Jahr nur kaufen mag? Ich habe nicht den geringsten Plan, aber irgendwie wird das schon. Muss es generell, denn allzu viel Regalplatz ist gar nicht mehr vorhanden und es gilt noch so viele spannende ungelesene Bücher, die ich bereits da habe, zu entdecken!

Mir ist dieses mal nach etwas Statistik zu diesem Haufen -falls Ihr mehr zu dem warum, wieso, weshalb diese Titel hören wollt, das findet Ihr im Video unten-, also gibt es diese in aller Kürze:

  • Von den 31 Neuzugängen habe ich 5 Titel (entspricht 16 Prozent) bereits gelesen.
  • 25 Prozent der neuen Bücher sind Klassiker.
  • 50 Prozent der Neuzugänge sind gebrauchte Bücher.
  • In 2 Buchboxen gab es 3 Bücher für mich, und alles Titel, die ich eh haben wollte.
  • 25 Prozent meiner Neuzugänge habe ich geschenkt bekommen.
  • An Vorbestellungen sind 4 Bücher im Dezember angekommen, genauso viele neue Bücher habe ich mir auch gekauft.
  • Mein SuB ist insgesamt um 57 Prozent in einem Jahr gewachsen. Ups.

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Ivan Turgenev: Kasyan from the Beautiful Lands /  Elena Ferrante: Those Who Leave and Those Who Stay Thomas Pynchon: Gravity’s Rainbow Jennifer Donnelly: Revolution  / Alwyn Hamilton: Rebellin des Sandes / Alwyn Hamilton: Verräterin des Throns / Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil / Brom: Krampus / Audrey Niffenegger: Die Frau des Zeitreisenden / Alexa Hennig von Lange: Die Welt ist kein Ozean / Gabrielle Prendergast: Zero Repeat Forever / Anna Carey: Blackbird / William Sutcliffe: Auf der richtigen Seite Pasi Ilmari Jääskeläinen: Secret Passages in a Hillside Town / Patrick Süskind: Perfume: The Story of a Murderer Rhoda Belleza: Herrscherin der tausend Sonnen / S.A. Chakraborty: The City of Brass Robert Louis Stevenson: Dr. Jekyll und Mr. Hyde / Renée Knight: Disclaimer / Andy Weir: Artemis / Teri Wilson: Unleashing Mr. Darcy / Oscar Wilde: Only Dull People Are Brilliant at Breakfast / Leigh Bardugo: Shadow and Bone / Leigh Bardugo: Siege and Storm / Leigh Bardugo: Ruin and Rising / Terry Pratchett: Night Watch / Claudia Gray: Constellation – Gegen alle Sterne / Olga Nather: Russisches Alphabet in 33 Zügen / Seanan McGuirre: Every Heart a Doorway / Tom Fletcher: The Christmasaurus – The Musical Editon / Truman Capote: In Cold Blood Ivan Turgenev: First Love

“Spend your money on the things money can buy. Spend your time on the things money can’t buy.” ―
Haruki Murakami: The Wind-Up Bird Chronicle