Ich werde gar nicht erst probieren, diesen Stapel groß zu rechtfertigen… am Wochenende stand auch erst mal das Umräumen meiner Regale an, damit alles hineinpasst und gut aussieht. Zumindest so lange bis die nächsten Vorbestellungen Ende Mai eintreffen >-<
Bis auf fünf Titel sind alle Neuzugänge wieder gebrauchte Bücher bzw. zwei Bücher wurden mir zugeschickt. Ich habe immer sehr viel Glück bei Gebrauchtware, und bin auch dieses Mal mit dem Zustand der einzelnen Bücher vollauf zufrieden (vergilbte Seiten finde ich sogar recht schön). Und sechs Bücher habe ich bereits gelesen, das beruhigt mein Gewissen wieder etwas.
Der April war ein überraschend produktiver Lesemonat, wobei der Lesemarathon während des dritten Wochenendes definitiv geholfen hat. Sehr glücklich bin ich über das Beenden von TFv2, da es mit über 800 Seiten doch ein ordentliches Schwergewicht ist, und ich es noch vorm Eintrudeln von TFv3 geschafft habe – yay!
Höhepunkt: Anatomy of Melancholy Tiefpunkt: So Sad Today Lieblingszitat: „Oh yes, your relationship with Miss Bard is positively ordinary.“
„Be quiet.“
„Crossing worlds, killing royals, saving cities. The marks of every good courtship.“ ― V.E. Schwab: A Gathering of Shadows Gelesene Seiten: 7.630
Bei den Printbüchern waren gut die Hälfte Fortsetzungen, ein sehr guter Schnitt, wie ich finde. Es tummeln sich viel zu viele angefangene Reihen auf meiner Leseliste! Von Kahlil Gibran hatte ich einen Sammelband geschenkt bekommen: leider ohne Hinweis im Buch, dass es sich nur um Auszüge aus seinen drei Hauptwerken handelt… Der Prophet ist sehr gut und davon möchte ich noch mal das komplette Werk lesen, mit den anderen beiden konnte ich leider nicht besonders viel anfangen. The Mirage ist ein tolles Gedankenexperiment zu einem alternativen Geschichtsverlauf, wobei etwas Hintergrundwissen zu den tatsächlichen Personen hilft. Apropos alternativer Geschichtsverlauf: Ten Thousand Skies Above You war ein großartiger zweiter Teil in der Firebird Trilogie! Der Cliffhanger am Ende macht mir auch direkt Lust auf den finalen Teil, der Anfang November erscheint.
Bei den eBooks waren diesmal einige Nieten dabei… So Sad Today hat mich sogar so genervt, dass ich es nach 35 Prozent abgebrochen habe. The Love That Split the World und Kill the Boy Band waren beide problematisch, wobei mich letzeres gerade auch wegen der Darstellung von Fangirls und Fandom aufgeregt hat. Sehr schade, da ich mich auf beide Titel eigentlich gefreut hatte.
Inio Asano hat mir wieder Lust auf Manga bereitet und beide seine Werke haben mir gefallen. Mal was anderes. Paper Girls hat mir von den Farben gut gefallen, aber die Handlung ist nicht so meins.
Von Meggie Royer haben mir beide Gedichtbände gut gefallen, wobei The No You Never Listened To sich komplett um den sexuellen Missbrauch dreht, den sie erlebt hat. Ein sehr wichtiger Band, der mir aber aufgrund der Thematik nicht so viel gegeben hat wie ihr restliches Werk. Rough Honey dagegen war wieder ein Band, bei dem ich das Gefühl hatte, keines der Gedichte zu verstehen… der Band wird demnächst aussortiert.
Ich mag den Tor Verlag im allgemeinen sehr gern, und auf der Website finden sich allerlei spannende Kurzgeschichten. Manche gehören zu Büchern, Mrs Yaga und The Horrid Glory of Its Wings stehen aber beide für sich allein. Beide sehr interessant, und obwohl Mrs Yaga nicht den unerwartetsten Twist hat, fand ich die Umsetzung sehr gelungen.
So gerne ich als Jugendliche Manga gelesen habe – in den letzten Jahren kam immer das Gefühl auf, aus diesem Medium einfach „herausgewachsen“ zu sein. Umso gespannter war ich jetzt auf die Werke von Inio Asano, die sich an eher an eine erwachsene Leserschaft mit dementsprechenden Themen richten.
Die deutschen Übersetzungen sind bei Tokyopop erschienen, und unterscheiden sich schon optisch von typischen Mangas: die broschierten Bände sind im Überformat (etwa A5) und in einem schlichten schwarzen Design gehalten. Es gibt einen kleinen Bildausschnitt, der das Gesicht eines der Hauptcharaktere zeigt, und knallige Farben für den Titel und Autoren. Gefällt mir persönlich sehr gut, und sticht sofort aus der Masse heraus!
»Für dich – die Memme, für dich – den Faulenzer, für dich – den Lügner, für dich – den Angsthasen.«
Hinter einer Grundschule findet sich sowohl ein Wiese -das so genannte Regenbogenfeld- als ein Tunnel, in letzterem haust angeblich ein Monster. Die Fantasie der Schüler wird durch diese Legende beflügelt und das Schicksal von drei von ihnen (insbesondere durch ihre Taten) miteinander verknüpft. Als Erwachsene treffen sie wieder aufeinander und Stück für Stück enthüllt Inio Asano über die gut 300 Seiten alle Ereignisse der Vergangenheit.
Das Feld des Regenbogens ist der erste Manga, den ich von Asano gelesen habe, und wirklich alles andere als leichte Kost. Die Handlung erstreckt sich über ungefähr zehn Jahre, springt vor und zurück, behandelt Missbrauch und Mobbing ebenso wie Mord und übernatürliche Elemente… überdreht, überzeichnet, trotzdem bleibt es über große Teile realistisch. Die teilweise wirklich wunderschönen Zeichnungen stehen dabei immer in einem krassen Kontrast zu der düsteren Handlung. Asano’s Charaktere sind alle auf ihre eigene Weise kaputt und desillusioniert, fröhliche Momente sind Mangelware. Der Schmetterling zieht sich unter anderem als Symbol hierfür durch die gesamte Geschichte, wird zu einer Plage, und überzieht die Seiten. Mich hat das ganze stark an Anti-Pop à la Dirk Bernemann erinnert.
Der Zeichenstil von Asano ist durchweg sehr klar und schlicht und man kann den Panels und Sprechblasen gut folgen. Durch die Zeitsprünge ist es am Anfang sehr verwirrend, vor allem, wenn erwachsene Charaktere auf einmal wieder Kinder sind – sobald man aber in der Geschichte drin ist, legt sich diese Verwirrtheit wieder. Ich bin mir auch sicher, dass man bei weiteren Lesedurchgängen über viele Details und Anspielungen stolpert, die beim ersten Lesen untergehen, gerade zu Beginn, wenn man noch nicht so sehr mit den Charakteren vertraut ist.
Das Feld des Regenbogens fordert die Konzentration des Lesers, aber belohnt einen dafür auch. Für den Einstieg in Asano’s Werk eignet sich das zweibändige Solanin allerdings besser.