[Rückblick] März 2017

Der März ist vorbei, hoch lebe der April! Es ist so schön, dass es von Tag zu Tag bunter und länger hell draußen wird. Dadurch vergisst man die grauen Tage auch ganz schnell – wenn der Mai und Juni jetzt nicht schon so nah wären, wäre es top. Aber sei’s drum, umso schneller bin ich auch mit meinen Prüfungen durch :)

Höhepunkt: Newsflesh Trilogie 
Tiefpunkt: Tsugumi
Gehört: AchtNacht
Gelesene Seiten: ca. 4.357

Ich bin immer noch absolut begeistert von der Newsflesh Trilogie und freue mich, dass ich dank Rise und Feedback die Welt noch nicht komplett verlassen muss. Zwar gibt es auch Zombies in Grants Büchern, aber Blogs, Journalismus, Verschwörungen, Viren, Trauer, etc. spielen ebenfalls eine große Rolle und es ist sehr realistisch geschrieben.

Ebenfalls verliebt habe ich mich in Furthermore und die wunderbar gestaltete Ausgabe von The Beauty and the Beast, beides Bücher, bei denen ich das Gefühl hatte wieder Kind zu sein. Gerade Furthermore, wo Alice und Oliver in einer Welt der Farben und Magie nach dem verschollenen Vater von Alice suchen, war eine tolle Lesereise.

Abgesehen von ein, zwei Ausnahmen waren die restlichen Titel im März eher eine nicht lohnende Wundertüte.. wobei ich jetzt zumindest weiß, dass Banana Yoshimoto keine Autorin für mich ist. Weder Tsugumi noch Dornrößchenschlaf konnte ich irgendetwas abgewinnen. Und leider hat mir auch A Conjuring of Light nicht so sehr gefallen, wie erhofft. Irgendwie kam ich nie in einen Lesefluss und es war etwas zu Friede, Freude, Eierkuchen am Ende mit viel zu vielen toten Nebencharakteren, die ich teilweise mehr mochte als die Hauptcharaktere.

IMG_3259Gelesen:  (11 Print; 1 Arc; 1 Gedichtband; 1 Comic; 1 Hörbuch) = Ø rating 3,33
Samantha Shannon: The Mime Order rating: 4.5/5 | Eindruck [x]
Sinclair Lewis: It Can’t Happen Here rating: 3.5/5 | Eindruck [x]
Vladimir Sorokin: Der Schneesturm rating: 4/5

Michelle K.: No Competition Between Flowers rating: 2/5
Mira Grant: Feed rating: 5/5| Video [x]
Mira Grant: Deadline rating: 4.5/5
Mira Grant: Blackout rating: 5/5
Banana Yoshimoto: Dornröschenschlaf rating: 2/5
Banana Yoshimoto: Tsugumi rating: 1/5
Wladimir Kaminer: Goodbye, Moskau rating: 3.5/5| Blogbeitrag [x]
Gabrielle-Suzann de Villeneuve: The Beauty and the Beast rating: 4/5| Video [x]
Michael Cho: Shoplifter rating: 1/5
Sebastian Fitzek: AchtNacht rating: 3/5
V.E. Schwab: A Conjuring of Light rating: 2/5
Tahereh Mafi: Furthermore rating: 5/5

“In the end, no one noticed when protection turned into imprisonment, or when ‚for the good of the people‘ turned into ‚for the good of the people in power.‘ It was all baby steps, all the way.”
Mira GrantBlackout

[Gelesen] Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

Rezensionsexemplar | 2017 ist das Jahr, in dem sich russische Revolution zum hundertsten Mal jährt. Passend dazu gibt es viele Neuerscheinungen zum Thema Russland, unter anderem auch Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland von Wladimir Kaminer. Kaminer ist selber gebürtiger Russe, welcher seit 1990 in Deutschland lebt und arbeitet. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nichts von Kaminer gehört oder gelesen habe, aber die Beschreibung des Buches und seine Gestaltung haben mich sofort angesprochen.

Was den Untertitel von Goodbye, Moskau angeht, bin ich etwas zwiegespalten – irgendwie impliziert Betrachtungen für mich etwas leicht anderes, als man in dem schmalen Buch zu lesen bekommt, aber das tut dem Lesevergnügen selbst ja keinen Abbruch. In Goodbye, Moskau finden sich 33 Geschichten oder Anekdoten, die teils Kaminer selbst, seinen Freunden oder Verwandten so oder so ähnlich zugestoßen sind. Vom lärmenden Kühlschrank über das Abenteuer Moskauer Metro bis hin zur Gottesmutter, die partout nicht mit Putin reden möchte: Die Geschichten sind mit Witz und Humor geschrieben.  Man merkt, dass Kaminer öfter Kolumnen verfasst, weil sich die kurzen Abschnitte eben genauso lesen.

Es fließen immer wieder Anspielungen auf die Sowjetunion und aktuelle Ereignisse wie die Krimanektion ein, aber dem Leser wird kein umfassendes Vorwissen abverlangt. Tatsächlich beschreibt Kaminer  vieles mit erstaunlich einfachen Worten und Bildern, die gut verständlich sind, auch falls man sich noch nie mit Russland und seiner Geschichte auseinandergesetzt hat. Diese Stärke ist allerdings auch immer zeitgleich eine der Schwächen von Goodbye, Moskau: Ein Sachbuch sucht man zwischen den Buchdeckeln hier vergebens. Durch den persönlichen Bezug zu Kaminer sind die meisten Geschichten geprägt und keine objektiven Betrachtungen, und der Humor muss einem als Leser schon zusagen.

Zwar hat es mich nicht direkt gestört, aber vom Klappentext her hatte ich doch mit einer stärkeren Bezugnahme auf Russland selbst beziehungsweise dem 100. Jahrestages der Oktoberrevolution in den Geschichten gerechnet. Kaminer erzählt zwar von Ereignissen in seinem Heimatsland, aber der Fokus liegt doch mehr auf den Menschen und wie teils unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, als auf geschichtlichen Ereignissen. Türme aus purem Gold war dabei meine liebste Geschichte, dicht gefolgt von Die französische Suppe Bouillabaisse.  Mir haben die Lesestunden mit Goodbye, Moskau Spaß gemacht und ich mag definitiv noch mehr von diesem Autor in Zukunft lesen.

„Es war ein interessantes Experiment, eine Gesellschaft ohne Reiche und Arme zu schaffen, in der alle Betriebe und Fabriken nationalisiert und dem staatlichen Wirtschaftsplan unterworfen sein sollten. Es war eine äußerst intensive Erfahrung, eine Welt zu organisieren in der aller Menschen die gleichen Hosen und Gummistiefel tragen. Jetzt wissen wir, es sieht hässlich aus. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und viel Spaß in der freien Welt.“ – S. 73-74

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 Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar! 


BUCHDETAILS | ANZEIGE

Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442159161
Erscheinungsdatum: 20.02.2017
 Rating: 3.5/5

Bücher, Bücher! Neuzugänge im Februar

Der Februar kam, ging, und hinterließ jede Menge neuer Bücher. Also alles im Prinzip wie jeden Monat… Glücklicherweise stehen aber erst mal keine großen Mengen Vorbestellungen auf dem Plan, dafür aber jede Menge Lesezeit in Bus und Bahn – und es gibt kein schöneres Problem als sich zwischen vielen ungelesenen Büchern im Regal entscheiden zu müssen! Dabei sind nicht alle Neuzugänge auch zwangsläufig unbekannte: Es durften auch wieder einige Nachkäufe von Büchern einziehen, die ich bereits gelesen habe, ebenso wie zwei weitere Bände der Discworld Collection. Etwas ausführlicher von den einzelnen Büchern spreche ich h i e r.

haul-feb17Markus Zusak: The Book Thief / Jay Asher: Thirteen Reasons Why / Helen Rappaport: Caught in the Revolution / Stephen Chbosky: The Perks of being a Wallflower /  Patrick Ness: Sieben Minuten nach Mitternacht / Mark Z. Danielewski: Hades Terry Pratchett: Lords and Ladies Amy Espeseth: Sufficient Grace / Sharon Duggal: The Handsworth Times / S. G. Browne: Schicksal / Stewart O’Nan: Die Chance / Dennis Lehane: Shutter Island / Franz Kafka: Ein Landarzt Danny Wallace: Hamish and the Worldstoppers / Laura Ruby: Bone Gap / Terry Pratchett: Moving Pictures / Jennifer Niven: Holding Up the Universe / Katherine Arden: The Bear and the Nightingale / Ella Berthoud: The Novel Cure / Tahereh Mafi: Furthermore / Wladimir Kaminer: Goodbye Moskau

“Books make great gifts because they have whole worlds inside of them. And it’s much cheaper to buy somebody a book than it is to buy them the whole world!” ― Neil Gaiman