[Rückblick] Dezember 2016

Wenn ich so die Statistiken der letzten Monate ansehe, ist 2016 definitiv das Jahr, wo das Lesen etwas… ich weiß nicht, „aus dem Ruder gelaufen“ ist da nicht die richtige Beschreibung für, aber dann schon irgendwie doch wieder? Der Dezember passt da mit 32 Titeln super rein, gerade durch die Woche Urlaub, wo ich fast nur am lesen war.

Unsere Outlander Leserunde hat es dieses Jahr tatsächlich geschafft durch drei Bände durchzupowern –  deswegen ist Voyager jetzt auch in den Monatshöhepunkt gerutscht, um das etwas zu würdigen. Zwar für mich der bislang schwächste Teil (Karibik, Seefahrten, unnötige Handlungsstreckungen, etc. sind nicht so meins), aber die Reihe hat eine ganz eigene Sogkraft und neben interessanten Charakteren wartet Gabaldon immer wieder mit überraschenden Wendungen auf. Mal ganz davon ab, dass die Diskussionen und der Austausch mit den Mädels das ganze noch viel lustiger und motivierender gestaltet (diese. Bücher. sind. so. dick!) :)

Höhepunkt: Voyager
Tiefpunkt: Tsarina
Gehört: Lolita
Gelesene Seiten: ca. 8.520

Bei der Comicauswahl hatte ich auch wieder ein gutes Händchen diesen Monat, da mir bis auf die Enzyklopädie der Frühen Erde alle gut gefallen haben. Wobei man fairerweise sagen muss, dass das gerade bei den AC Titeln jetzt nicht schwer war.

Ansonsten bin ich endlich dazugekommen, die Kurzgeschichten von Charles Yu in Sorry Please Thank You zu lesen: In der Geschichte First Person Shooter kommt eine Janine vor, die das einzig richtige tut als plötzlich ein Zombie da steht und allein dafür hätte der Band ein Goldsternchen verdient!

rl-dez16Gelesen: 32 (20 Print; 2 Short; 2 ebook; 2 Arc; 5 Comic; 1 Hörbuch) = Ø rating 3,23
Rachel Caine: Stormcrow rating: 5/5
Isabel Greenberg: Die Enzyklopädie der Frühen Erde rating: 2/5
Joseph Fink: Mostly Void, Partially Stars rating: 5/5 | Blogbeitrag [x]
Lev Grossman: Warp rating: 1/5
Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan rating: 2/5
Dietmar Dath: Superhelden rating: 4/5
Kai Meyer: Phantasmen rating: 3/5
Gunther Reinhardt: Twin Peaks rating: 4/5
Deb Loughead: The Secrets We Keep rating: 1/5
Erica Cameron: Assassins: Discord rating: 1/5
Alice Oseman: Solitaire rating: 3.5/5
Charlie N. Holmberg: The Paper Magician rating: 2.5/5
Maxwell: W. Prince: One Week in the Library rating: 4/5 | Blogbeitrag [x]
Manuele Fior: d’Orsay-Variationen rating: 5/5
Fred Van Lente: Assassin’s Creed: Templars, Vol. 1: Black Cross rating: 5/5 | Blogbeitrag [x]
• Anthony Del Col: Assassin’s Creed: Assassins Vol.2: Setting Sun rating: 5/5  | Blogbeitrag [x]
• Vladimir Nabokov: Lolita rating: 4/5
• Pasi Ilmari Jääskeläinen: The Rabbit Back Literature Society rating: 4/5 | Buchvorstellung [x]
• Charles Yu: Sorry Please Thank You: Stories rating: 4/5
• Charles Yu: Fable rating: 4/5
• Mathias Malzieu: The Boy with the Cuckoo-Clock Heart rating: 1/5
• Leo Tolstoy: War and Peace rating: 5/5
• Lars Vasa Johansson: Anton hat kein Glück rating: 3/5 | Blogbeitrag [x]
• Claudia Gray: A Million Worlds with You rating: 3/5
• Grady Hendrix: My Best Friend’s Exorcism rating: 3/5
• Nelle J. Patrick: Tsarina rating: 1/5
• Fantastic Beasts and Where to Find Them – Newt Scamander: A Movie Scrapbook rating: 4/5
• Diana Gabaldon: Voyager rating: 3.5/5
• Christie Golden: Assassin’s Creed: Heresy rating: 5/5
• Ian Nathan: Assassin’s Creed: Into the Animus rating: 4/5
• S.J. Kincaid: The Diabolic rating: 3/5
• Christie Golden: Assassin’s Creed: The Official Movie Novelization rating: 5/5

“My reading list grows exponentially. Every time I read a book, it’ll mention three other books I feel I have to read. It’s like a particularly relentless series of pop-up ads.” ― A.J. JacobsThe Year of Living Biblically

 

[Gelesen] Anton hat kein Glück

Rezensionsexemplar | Anton hat kein Glück – und das in mehrfacher Hinsicht. Seine Karriere als Berufszauberer geht den Bach runter, er hat keine Freunde und zu allem Übel hat er einen Autounfall mitten im nirgendwo auf einer Landstraße. Bei der Suche nach einem Haus oder ähnlichem, von wo aus er den Abschleppdienst anrufen kann, begegnet er einem kleinen Mädchen, dass ihn fragt, ob er ihr beim Blumenpflücken helfen kann. Anton lässt sie stehen und damit fangen die Probleme erst richtig an: Das Mädchen ist eine Waldfee und mit seiner Unfreundlichkeit handelt sich der Zauberer prompt einen Todesfluch ein. Fortan gilt es, drei Prüfungen zu bestehen, um den Fluch zu brechen, was sich als viel schwerer entpuppt als gedacht.

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„Hallo, ich heiße Anton, bin fünfundvierzig Jahre alt und von einer Waldfee mit einem Todesfluch belegt worden“, murmelte ich vor mich hin. – S. 179

Der erste Roman von Lars Vasa Johansson hat einen herrlich griesgrämigen Hauptcharakter mit dem unglückseligen Anton, der mir sehr viel Spaß gemacht hat. Er wird durch Zufall in die magische Welt des Waldes von Tiveden geworfen und will eigentlich nichts lieber, als diese schnellstmöglich zu verlassen. An Flüche, Feen oder sonstige Geschichten glaubt Anton schon aus Prinzip nicht, und das er auf einmal doch damit konfrontiert wird, führt zu einigen absurd-lustigen Szenen. Ich musste beim Lesen mehrfach an Dickens‘ Weihnachtsgeschichte denken, da Anton gewisse Parallelen zu Ebenezer Scrooge aufweist – beide sind sehr schwierige, anstrengende Mensch, die gleichzeitig gar nicht verstehen können, warum ihre Mitmenschen sie meiden.

Die Geschichte unterteilt sich grob in zwei Hälften: Einmal erfährt der Leser, wie Anton zu dem Mann und Berufszauberer wurde, der er jetzt ist, und daneben begleitet man ihn als Leser bei dem Versuch, seinen Fluch wieder loszuwerden. Das Ganze ist sehr gradlinig erzählt und man hat nie Schwierigkeiten, der Geschichte beim Lesen zu folgen. Leider ist das auch ein Punkt, der mir etwas missfallen hat, denn große Überraschungen oder Wendungen sucht man in Anton hat kein Glück vergebens. Vielmehr geht es Johansson um die charakterliche Entwicklung von Anton und seine Prüfungen.

Johansson gelingt es, sowohl Antons beruflichen Werdegang glaubhaft nachzuzeichnen, als auch die magischen Elemente passend einzubauen. Man kann sich als Leser sehr gut vorstellen, dass es tatsächlich solche Abschnitte in schwedischen Nationalparks gibt, wo es noch von Fabelwesen und Nachkommen von Hexen wimmelt, und das Anton über zwanzig Jahre relativ gut von seiner Zauberei leben kann. Die Prüfungen, die Anton von der Königin des Waldes auferlegt bekommt, waren mein liebster Teil des Buches. Die Prüfungen selber sind zwar klassisch, aber werden elegant gelöst und gerade in diesen Abschnitten ist die Vermischung von Realität und magischem Realismus super geglückt. Obwohl er durch den Fluch vom Unglück verfolgt wird, hat Anton doch teilweise doch mehr Glück als erwartet… Neben Anton gibt es noch eine bunte Schar an Nebencharaktere, von denen mir das ältere Ehepaar aus Tiveden, für die Biskuitrolle fast alles löst, am besten gefallen hat (mal abgesehen davon, dass auch eine Janine vorkommt, die aus verständlichen Gründen mir auch sofort sympathisch war). Da Anton von seiner Grundeinstellung her sehr negativ ist, gleicht das die Mehrzahl seiner Weggefährten zum Glück (ha!) wieder aus.

Auch wenn das gewisse Etwas beziehungsweise ein gesondertes Alleinstellungsmerkmal bei Anton hat kein Glück fehlt, hat mir das Buch alles in allem gut gefallen. Ich finde es schön, Charaktere kennenzulernen, die auch über die Jugendjahre hinaus noch in solche Abenteuer verstrickt werden und es schaffen, ihr Leben insgesamt zum Besseren zu verändern. Durch seinen außergewöhnlichen Beruf wirkt es eigentlich nur noch witziger, dass Anton in diesen magischen Schlammassel hineingezogen wird und manche seiner Gedankengänge sind herrlich komisch. Manchmal fand ich es nur unverständlich, dass Anton allen anderen so übel aufgestoßen ist, wenn sie sich selbst merkwürdig verhalten? Mir hat der sympathische Griesgram zumindest den ein oder anderen Lacher entrungen.

Vielen Dank an  und den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar!


BUCHDETAILS | ANZEIGE

Verlag: Wunderlich
ISBN: 9783805203876
Kaufen? Hier entlang.
Erscheinungsdatum: 21.10.2016
Rating: 3/5

Bücher, Bücher! Neuzugänge im November

Im November und Dezember dürfen noch einmal ein Haufen Bücher einziehen, bevor erst einmal nichts mehr groß bestellt wird – dazu aber an anderer Stelle mehr. Auf ein paar Neuzugänge hatte ich keinen direkten Einfluss: The Diabolic war Teil der Illumicrate, Snow Like Ashes ein Wichtelgeschenk. Bei Sergej Lukianenko dagegen klingen so viele Reihen spannend, dass ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und einfach ein Set mit sieben Büchern von ihm ersteigert habe. Insgesamt schneide ich damit drei Reihen an und ich hoffe ja, dass mir das ganze gefällt! Genauso gespannt bin ich auf die Newsflesh Trilogie, von der eine Freundin sehr schwärmt.

Vorbestellt hatte ich A Million Worlds with You sowie Fantastic Beasts und Sorry Please Thank You kam jetzt überraschend nach drei Monaten auch noch an. Bei Medimops waren noch zwei Bände der Outlander-Saga im Angebot, was bei den großen Taschenbüchern immer klasse ist – theoretisch fehlen mir jetzt auch nur noch zwei Bücher in der Reihe.

img_2961Sergej Lukianenko: Wächter der Nacht / Sergej Lukianenko: Wächter des Tages / Sergej Lukianenko: Wächter des Zwielichts / Sergej Lukianenko: Wächter der Ewigkeit / Sergej Lukianenko: Labyrinth der Spiegel / Sergej Lukianenko: Weltengänger / Sergej Lukianenko: Weltenträumer / Lars Vasa Johansson: Anton hat kein Glück / Charles Yu: Sorry Please Thank You: Stories / J. K. Rowling: Fantastic Beasts and Where to Find Them / S. J. Kincaid: The Diabolic / Madeline Miller: The Song of Achilles / Diana Gabaldon: An Echo in the Bone / Diana Gabaldon: The Fiery Cross / Lev Grossman: Codex / Mira Grant: Feed / Mira Grant: Deadline / Mira Grant: Blackout / Sara Raasch: Snow Like Ashes / Stefan Bachmann: Die Seltsamen / Stefan  Bachmann: Die Wedernoch / Dietmar Dath: Superhelden / Gunther Reinhardt: Twin Peaks / Karla Paul: Gilmore Girls / Claudia Gray: A Million Worlds with You

“I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.” ― H.P. Lovecraft