[Rückblick] Mai 2017

Dank Comics und einigen Büchern, die ich schon vor dem Mai begonnen hatte, sieht der Monat im Rückblick wesentlich besser aus als erwartet. Es sind eine ganze Menge neuer Comics zu Assassin’s Creed diesen Monat bei mir eingezogen, über die ich mich sehr gefreut habe, aber auch The Outsiders und Herr der Fliegen waren einfach klasse! Geständnisse hat mich sehr überrascht, dazu gibt es aber nächste Woche noch einen eigenen Beitrag. Ein weiterer Höhepunkt war Ich bin Princess X, eine Geschichte, in der ein Webcomic eine besondere Rolle spielt und auch immer wieder Seiten aus diesem abgebildet sind. Zwar eher eine Geschichte für Jüngere, aber der Zeichenstil war wunderschön.

Höhepunkt: Herr der Fliegen
Tiefpunkt: When We Collided
Gelesene Seiten: ca. 4.487
Ø Bewertung: 3,26 / 5

Die restlichen Bücher waren okay, aber leider auch nicht mehr. Caught in the Revolution blieb sehr, sehr einseitig und ich konnte nicht allzu viele neue Erkenntnisse daraus ziehen. The Crown’s Game war absolut vorhersehbar und langweilig, ebenso wenig konnte ich groß etwas mit The Voyage of the Dawn Treader anfangen. Das dürfte auch mein letzter Versuch mit den Narniabüchern gewesen sein. Mein erstes Buch von Brandon Sanderson war okay, aber die Begeisterung für diesen Autoren ist noch nicht übergeschwappt. Und bei Des Teufels Gebetbuch weiß ich einfach nicht, ob ich einen doofen Zeitpunkt zum Lesen erwischt habe oder es einfach nicht meins ist. Hoffen wir mal, dass der Juni wieder etwas ausgewogener wird!

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Zusammensetzung: 10 Printbücher; 2 Rezensionsexemplar; 3 Comic

Alle verschlungenen Titel des Monats:
S.E. Hinton: The Outsiders Bewertung: 5/5 | Video [x]
Emery Lord: When We Collided abgebrochen– | Blogbeitrag [x]
T.R. Richmond: Wer war Alice Bewertung: 3/5 | Video [x]
• Éric Corbeyran; Djillali Defali: Assassin’s Creed: Ankh of Isis Trilogy Bewertung: 4/5
• Éric Corbeyran; Djillali Defali: Assassin’s Creed: The Hawk Trilogy Bewertung: 4/5
• Ian Edginton; Caspar Wijngaard; Triona Farrell: Assassin’s Creed: Locus Bewertung: 4/5
William Golding: Herr der Fliegen Bewertung: 5/5 | Video [x] | Blogbeitrag [x]
Markus Heitz: Des Teufels Gebetbuch Bewertung: 3/5
JP Delaney: The Girl Before Bewertung: 3/5 | Blogbeitrag [x]
Helen Rappaport: Caught in the Revolution Bewertung: 3/5
C.S. Lewis: The Voyage of the Dawn Treader Bewertung: 2/5
Kanae Minato: Geständnisse Bewertung: 4/5
Brandon Sanderson: The Reckoners Bewertung: 3/5
Cherie Priest: Ich bin Princess X Bewertung: 4/5
Evelyn Skye: The Crown’s Game Bewertung: 2/5

“It seemed funny to me that the sunset she saw from her patio and the one I saw from the back steps was the same one. Maybe the two different worlds we lived in weren’t so different. We saw the same sunset.”
S.E. Hinton: The Outsiders

[Gelesen] Herr der Fliegen

Eine Insel ganz für sich alleine: Genau das bekommen die Schuljungen in William Goldings Herr der Fliegen, als sie einen Flugzeugabsturz überleben und sich plötzlich auf der unbewohnten Tropeninsel wiederfinden.  Das vermeintliche Paradies ohne Erwachsene verwandelt sich aber mehr und mehr von einem Abenteuer in einen Alptraum, an dessen Ende der Verlust der Unschuld steht.

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„‚Steht das Tier! Macht es tot! Blut fließt rot!‘ Jetzt entstieg dem Entsetzen ein anderes, gieriges, heißes, blindes Verlangen.

Was ein intensives, fesselndes Buch! Ich wusste im Vorfeld nichts über Herr der Fliegen und hatte es spontan in der Buchhandlung nur wegen dem tollen Cover und ansprechenden Klappentext mitgenommen. Das wurde definitiv belohnt – ich wollte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Die Geschichte der Jungen, die auf einer einsamen Insel versuchen müssen zu überleben, war so gut durchdacht und spannend erzählt, dass ich sehr mit Ralph, Piggy, Jack und all den anderen mitgefiebert habe.

Überleben – um jeden Preis?

Am Anfang wirkt die Insel wie das Paradies: Keine lästigen Erwachsenen, keine Schule, jeden Tag im Freien spielen und herumtollen. Die Jungen sind zwischen sechs und zwölf Jahre alt, die Kinder benötigen die Anleitung durch die Älteren, um bestimmte Aufgaben erledigt zu bekommen. Ein paar Hütten am Strand werden errichtet, Nahrung gesammelt und nach Möglichkeiten gesucht um die Insel wieder verlassen zu können. Die Insel scheint weitestgehend ungefährlich, zumindest entdecken die Jungen keine Gefahr bei ihrer Erkundungstour. Trotzdem schleicht sich die Gefahr langsam in den Alltag, ebenso wie ein Verfall der neu überlegten Abläufe. In Ralph und Jack erschafft Golding zwei Charaktere, die mit ihrem Charisma auf unterschiedliche Art die Kinder um sich scharren können, und deren Dynamik die Gruppe bald in verschiedene Lager spaltet. Nicht zuletzt, da sie grundverschiedene Ansätze zum Überleben der Kinder haben, obwohl sie durch die gleichen Dinge geprägt wurden.

Zwei Lager, zwei Ansätze

Die Gruppe um Ralph versucht rational die Probleme anzugehen und logische Erklärungen zu finden, während die Kinder um Jack mehr und mehr ins Animalische abgleiten. Der Konflikt zwischen den einzelnen Individuen und der Gruppe als solche wird immer mehr verschärft, bis auch die Gewalt sich entsprechend hochschaukelt. Der Debütroman von Golding ist 1954 erschienen, liest sich aber auch noch nach 63 Jahren unglaublich fesselnd und beinahe zeitlos. Für das Grauen, dass immer mehr und mehr in der Geschichte Einzug hält, nutzt Golding so einfache Wörter und Metaphern, dass man teilweise einen Absatz nochmal liest, weil man gar nicht glauben mag, was man da gerade gelesen hat. Die Geschehnisse werden durch die Tatsache, dass es sich hier um Kinder handelt, nur noch verstärkt. Bis zur letzten Seite war ich mir nicht sicher, wie Golding die Zuspitzung auflösen will. Vielleicht bedient sich das Ende etwas zu sehr eines Stilmittels, aber es war der bestmögliche Abschluss für diese Geschichte. Ralph und all die anderen Jungen vergisst man nach der Lektüre nicht so schnell und irgendwann werde ich nochmal mit ihnen zusammen auf der Insel abstürzen.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

Verlag: Fischer Klassik
Übersetzer: Hermann Stiehl
ISBN: 9783596903238
Erscheinungsdatum: 17.08.2012
Rating: 5/5

Bücher, Bücher! Neuzugänge im April

Wäre ich ein Niffler, wären Bücher meine Goldmünzen. Oder so ähnlich. Ich verräume Neuzugänge aber auch immer gleich in die Regale und merke eigentlich erst, wie viele es tatsächlich über den Monat geworden sind, wenn ich sie für diesen Beitrag wieder heraussuche. Neuer Plan deshalb: Neue Bücher erstmal auf einem Tischen stapeln und am Ende des Monats einräumen. Vielleicht hilft es ja, damit es nicht wieder so aus dem Ruder läuft?

Zu den Gründen, warum genau jedes einzelne der Bücher im April einziehen durften, spreche ich h i e r eine gute halbe Stunde.

haul-apr17Sarah Ahiers: Assassin’s Heart / Chantal Thomas: Leb wohl, Königin! /  Rodger Watson; Helen Rappaport: Capturing the Light: The Birth of Photography, a True Story of Genius and Rivalry / S.E. Hinton: The Outsiders Peter Clines: Der Raum JP Delaney: The Girl Before / T.R. Richmond: Wer war Alice / Cherie Priest: Ich bin Princess X / Rainbow Rowell: Carry On / Charlie Human: Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town / Mira Grant: Parasite / Philip K. Dick: The Man in the High Castle / Steven Rowley: Lily und der Oktopus / Brian K. Vaughan; Fiona Staples: Saga, Vol. 7 / Elena Favilli; Francesca Cavallo: Good Night Stories for Rebel Girls / Charlie Jane Anders: Alle Vögel unter dem Himmel / Hilary Mantel: A Place of Greater Safety / Sarah Porter: Vassa in the Night / Sylvain Neuvel: Waking Gods / Laini Taylor: Strange the Dreamer / Julie Murphy: Dumplin‘ / Nina LaCour: We Are Okay / Mackenzi Lee: Cavaliersreise / William Golding: Herr der Fliegen

“What kind of life can you have in a house without books?”
Sherman AlexieFlight