[Gelesen] Sieben Minuten nach Mitternacht

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Rezensionsexemplar | Bei manchen Büchern weiß man schon im Vorfeld, dass sie einem wahrscheinlich das Herz brechen werden.. und Sieben Minuten nach Mitternacht gehört definitiv mit zu diesen Büchern. Trotzdem mag ich die Zeit, die ich mit Conor und dem Monster verbracht habe, auf keinen Fall missen!

Conor ist dreizehn und leidet schon einige Zeit unter Alpträumen. Seine Mutter kämpft gegen Krebs, was den Alltag der beiden bestimmt. Als Conor mal wieder nachts aus einem Alptraum aufwacht, hat er Besuch: Vor seinem Fenster steht ein Monster. Dieses Monster wird in der darauffolgenden Zeit ihn immer wieder nachts besuchen und Geschichten erzählen. Die Geschichten sind halb Märchen, halb Fabel, und ihre Lektionen erschließen sich Conor und dem Leser nicht unbedingt sofort. Jede der drei Geschichten fügt sich aber perfekt in die Handlung ein und danach ist es an Conor eine Geschichte zu erzählen…

Dieses kleine Buch hat mich von Anfang an absolut überrascht. Patrick Ness gelingt es, ein schwieriges Thema für alle Altersstufen gerecht aufzubereiten und auch wenn es primär um das Krankheitsbild Krebs geht, lässt sich die Geschichte doch leicht auf andere Krankheitsbilder übertragen. Als Leser begleitet man Conor sowohl durch den Alltag Zuhause und in der Schule, als auch in den Nächten, wenn das Monster kommt. Dabei ist vor allem die Rolle als Familienmitglied, das nur unterstützen aber nichts direkt gegen die Krankheit machen kann, sehr spannend und was es für die Personen bedeutet so machtlos zu sein. Dazu kommt noch Mobbing in der Schule, das schwierige Verwandschaftsgefüge, in dem Conor sich befindet, und all die Erwachsenen, die mit ihm reden wollen.

Ganz herrlich unterstützt wird der Text dabei von Illustrationen durch Jim Kay, die sich auf fast allen Seiten von Sieben Minuten nach Mitternacht tummeln. Vor allem die Gestaltung des Monsters gefällt mir sehr gut, ebenso wie die Entscheidung keinen der Charaktere außer ihm wirklich darzustellen. Das hilft auch wieder in der Übertragung auf einen selbst, da Conor theoretisch genauso gut ein weiblicher Charakter sein könnte.

Wie Patrick Ness zum Schreiben des Buchs gekommen ist, erklärt er in einem kurzen Vorwort: Die Idee zu Sieben Minuten nach Mitternacht stammt ursprünglich von Siobhan Dowd, die selber an Krebs verstorben ist und die Geschichte selbst nicht mehr schreiben konnte. Das Buch hat zwar so einen bedrückenden Einstieg bzw. im Ganzen ein bedrückendes Thema, aber ist keineswegs niederschmetternd dabei. Vor allem eine Aussage, die relativ zu Ende der Geschichte fällt, berührt ungemein und es schwingt sehr viel Hoffnung und Trost im Text mit. Dadurch ist es sowohl für Leser sehr gut geeignet, die bereits ähnliches erlebt haben, oder die noch nie mit dieser Thematik in Berührung gekommen sind. Wirklich ein kleines Kleinod, dass man (vielleicht mit einer Packung Taschentücher dabei) nur jedem ans Herz legen kann.

Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf. Wie das bei Monstern eben üblich ist. Conor war wach, als es kam. -S. 13

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Der gleichnamige Kinofilm zu Sieben Minuten nach Mitternacht läuft ab Mai in den deutschen Kinos.


BUCHDETAILS | ANZEIGE

Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442485345
Erscheinungsdatum: 16.01.2017
 Rating: 5/5

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar! 

Bücher, Bücher! Neuzugänge im Februar

Der Februar kam, ging, und hinterließ jede Menge neuer Bücher. Also alles im Prinzip wie jeden Monat… Glücklicherweise stehen aber erst mal keine großen Mengen Vorbestellungen auf dem Plan, dafür aber jede Menge Lesezeit in Bus und Bahn – und es gibt kein schöneres Problem als sich zwischen vielen ungelesenen Büchern im Regal entscheiden zu müssen! Dabei sind nicht alle Neuzugänge auch zwangsläufig unbekannte: Es durften auch wieder einige Nachkäufe von Büchern einziehen, die ich bereits gelesen habe, ebenso wie zwei weitere Bände der Discworld Collection. Etwas ausführlicher von den einzelnen Büchern spreche ich h i e r.

haul-feb17Markus Zusak: The Book Thief / Jay Asher: Thirteen Reasons Why / Helen Rappaport: Caught in the Revolution / Stephen Chbosky: The Perks of being a Wallflower /  Patrick Ness: Sieben Minuten nach Mitternacht / Mark Z. Danielewski: Hades Terry Pratchett: Lords and Ladies Amy Espeseth: Sufficient Grace / Sharon Duggal: The Handsworth Times / S. G. Browne: Schicksal / Stewart O’Nan: Die Chance / Dennis Lehane: Shutter Island / Franz Kafka: Ein Landarzt Danny Wallace: Hamish and the Worldstoppers / Laura Ruby: Bone Gap / Terry Pratchett: Moving Pictures / Jennifer Niven: Holding Up the Universe / Katherine Arden: The Bear and the Nightingale / Ella Berthoud: The Novel Cure / Tahereh Mafi: Furthermore / Wladimir Kaminer: Goodbye Moskau

“Books make great gifts because they have whole worlds inside of them. And it’s much cheaper to buy somebody a book than it is to buy them the whole world!” ― Neil Gaiman

 

[Rückblick] Februar 2017

Blaue Bücher und Geschichten, die in den weiten des Weltalls spielen – irgendwie hatte ich im Februar leichte Vorlieben. Von der Seitenanzahl her war es auch eigentlich kein schlechter Monat, nur gefühlt war noch ordentlich Luft nach oben. Bei Three Dark Crowns und Afterworlds haben mich die Geschichten überhaupt nicht angesprochen beziehungsweise geärgert, dass ich sie abgebrochen habe. Im Nachhinein hätte ich mich auch nicht durch Nerve und 253 durchquälen sollen… sei’s drum. Dafür habe ich endlich mal wieder ein paar Serien und Filme in diesem Monat geschafft und mit Becky Chambers Buch schon ein neues Lieblingsbuch gefunden.

Höhepunkt: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Tiefpunkt: Afterworlds
Gehört: Three Dark Crowns | Nerve
Gelesene Seiten: ca. 4.048

rb-feb17-2Gelesen: 14 (9 Print; 1 Arc; 2 eBook; 2 Hörbuch) = Ø rating 3,17
Amie Kaufman; Jay Kristoff: Gemina rating: 3.5/5
Upile Chisala: soft magic. rating: 4/5 
Ursula Poznanski: Die Verschworenen rating: 4/5
Becky Chambers: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten rating: 5/5 | Blogbeitrag [x] | Video [x]
Gustave Flaubert: Madame Bovary rating: 4/5
Lauren James: The Next Together rating: 2/5
Kai Meyer: Die Krone der Sterne rating: 4/5 | Blogbeitrag [x]
Kendare Blake: Three Dark Crowns rating: 1/5 -abgebrochen-
Geoff Rymann: 253 rating: 2/5
Patrick Ness: Sieben Minuten nach Mitternacht rating: 5/5
Scott Westerfeld: Afterworlds rating: 1/5 -abgebrochen-
Franz Kafka: Ein Landarzt rating: 5/5
Jeanne Ryan: Nerve rating: 2/5
C.S. Lewis: Prince Caspian rating: 2/5

“She wanted to die, but she also wanted to live in Paris.” ― Gustave FlaubertMadame Bovary